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Geschrieben von Schlaflos am 14.06.2010, 20:53 Uhr

@vallie

Hallo vallie!

Da muss ich nochmal einhaken. Du schreibst:

"recht haben und recht bekommen sind aber beim minijob zwei verschiedene paar schuh, sicher kann man auf alles beharren und bestehen, ist nur die frage, wie lange dann das arbeitsverhältnis noch besteht.."

Ein Minijob ist ein ganz normales Arbeitsverhältnis, wie jedes andere auch, nur zu wesentlich ungünstigeren Konditionen (Stichwort: Rente!!!). Warum sollte ein Arbeitnehmer denn dann auch noch auf die Dinge verzichten, die ihm zustehen? Stichworte z. B.: Urlaub, Lohnfortzahlung bei Krankheit, um mal zwei ganz elementare "Grundrechte" eines Arbeitnehmers zu nennen.

Gerade diese "Grundrechte" werden Minijobbern oftmals - wissentlich - verwehrt, was vor kurzem auch in der hiesigen Presse groß angeprangert wurde.

Wenn ich um meine Rechte weiß, dann erkämpfe ich sie mir auch. Dann ist es mir egal, ob der Job dann letztlich flöten geht. Denn ich bin eh schon eine sehr billige und willige Arbeitskraft, und bis aufs Letzte lasse ich mich nicht ausbeuten.
Wir sind zwei Minijobber - aber im Prinzip könnte man mindestens eine halbe Stelle für eine Person daraus machen, momentan arbeiten wir beide je 30 %.

Vielleicht mag es in anderen Minijob-Bereichen anders aussehen, etwa wenn man stundenweise Regale auffüllt oder abends im Biergarten kellnert. Vielleicht ist es da wirklich schwierig oder kommt es komisch, wenn man, z.b. bei einmaliger Anwesenheit pro Woche genau an dem Tag auch noch krank ist oder wegen der OP des Kindes den Tag frei haben möchte.

Aber ich arbeite zw. 40 und 60 h im Monat - und da sehe ich eben einen Unterschied. Hier stehen Rechte bzw. Verdienst in keinem Verhältnis zu den Pflichten.

Es werden leider immer mehr reguläre Arbeitsverhältnisse in Minijobs umgewandelt, worin ich eine echte Gefahr sehe! Das ist auch nicht besser als Niedriglöhne - im Prinzip arbeite ich auch für einen Hungerlohn... Nix da mit Arbeit, damit Frau sich ggf. auch ohne Mann über Wasser halten könnte - um mal ein gern angeführtes Argument aus den Foren aufzugreifen.
Mehr Minijobs bedeuten zwar einerseits vielleicht geringere Arbeitslosigkeit, aber gleichzeitig auch niedrigere Steuereinnahmen für die Kommunen. Rente zahlt man praktisch auch keine, selbst wenn man aufstockt, aber das ist zu vernachlässigen...

Wir graben unser eigenes Grab. Und je mehr Menschen sich das gefallen lassen - eben nicht auf "ihrem Recht beharren", desto mehr solcher Arbeitsverhältnisse wird es geben.

Wie gesagt, es mag Branchen und Situationen geben, wo Minijobs Sinn machen
, aber leider werden immer häufiger normale Arbeitsverhältnisse ohne Not in solche umgewandelt.

LG
Schlaflos

 
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