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Geschrieben von Wuselfamilie am 03.12.2006, 22:19 Uhr

Wutanfälle bei Schulkindern (lang)

Heute hat Klein-Wusel (Sohnemann, 6 Jahre) wieder so einen richtigen Wutanfall hingelegt - wie reagiert ihr da? Auslöser war, daß seine Schwester Großwusel das Spielzimmer verlassen hatte ohne die Musik auszumachen und er keine Musik hören wollte. Statt selber auszumachen, ist er dann zu mir gekommen, hat mich angebrüllt, kippte absichtlich mein Kaffetasse überm Tisch aus und als ich ihm einen Lappen in die Hand drückte, wischte er bewußt die Tasse auf den Boden und sie zerbrach. Spätestens da wurde ich auch ärgerlich und etwas lauter. Er wollte dann die Kaffeemaschine runterschmeißen und ich hielt seine Hand fest. Ich sagte ihm mit (ziemlich) ruhigen Tonfall, daß bei uns keine Sachen rumgeschmissen werden. Dabei riß er mir die Brille von der Nase und warf sie durch den Raum (ich brauche eine sehr starke Brille, daher haben meine Gläser einen Spezialschliff und kosten Stück 150 €). Ich hätte ihm zu dem zeitpunlkt wirklich am liebsten den Hintern versohlt - habe ich aber nicht, sondern die Zähne zusammengebissen, ihn allerdings dabei ziemlich fest gehalten, daß ich ihm dabei wohl weh getan habe. Er fing an, mich zu treten und mit seiner freien Hand zu schlagen und zu beschimpfen. Ich habe dann beide Hände festgehalten und ihm nochmal gesagt, daß wir uns nicht gegenseitig weh tuen. Er brüllte, ich habe angefangen mit weh tuen. Dafür habe ich mich entschuldigt und gesagt, daß es wohl wegen meiner Brille passiert wäre. Ich machte ihm den Vorschlag sich in seinem Zimmer auszutoben oder draußen im Garten - er wollte nicht sondern versuchte etwas kaputt zumachen und rief: "Ich schlag deinen Computer (brauche ich für die Arbeit) kaputt". Er wollte auch ins Arbeitszimmer und da er noch so wütend war, daß ich ihm zutraute, das wahrzumachen. hielt ich ihn fest. In sein Zimmer bringen, ging nicht (ich kann keine wütende 25 kg tragen und dazu ss). Selber Zimmer verlassen und ihn zurücklassen, ging auch nicht, da er in diesen Wutanfällen Drohungen wahr macht. Ich habe ihn also festgehalten, wenn er nach mir schlug oder was kaputt machen wollte und bin bei ihm geblieben. Nach ca. 10 Minuten brach er in Tränen aus: "Jeder hat doch einen schlechten Tag, ich liebe dich" Er winte sich dann in meinen Armen aus, beeuerte immer, wie lieb er micht hat und brachte mir meine Brille zurück.
WIe reagiert ihr bei solchen Wutanfällen? Ich fühle mich dan immer so hilflos: Ich merke dabei ja auch, daß er mit sich selber nicht zufrieden ist. Wenn ich versuche mit jemanden darüber zu reden, heißt es immer: "Bei mir gäbe es etwas hintendrauf, das würde ich mir nicht bieten lassen" Aber es muß doch eine andere Möglichkeit geben.
Nicht daß Ihr denkt, Klein-Wusel hat diese Wutanfälle permanent: Zwischen diesen Ausrastern liegen 6-8 Wochen (deher denke ich eigendlich für eine Erziehungsberatung zu selten) und meist hat er dann vorher auch zu wenig Schlaf bekommen (er hatte die Nacht vorher bei einem Freund geschlafen). Generell hat er ein größeres Schlafbedürfnis als seine Schwester - aber einen Mittagsschlaf (der ihm manchmal gut tuen würde) macht er auch nicht mehr. Ich versuche ja, daß er genug schläft, aber ab und zu klappt es einfach nicht.
WIe läuft das bei Euch - Schulkinder sind ja doch schon verständiger als Kleinkinder, aber bei seinen Wutanfälle habe ich manchmal das Gefühl ein Kleinkind im besten Trotzalter zu haben.
Gruß Klaudia (Fehler dürfen behalten werden)

 
2 Antworten:

Re: Wutanfälle bei Schulkindern (lang)

Antwort von mini99 am 04.12.2006, 10:27 Uhr

Hallo!
Bei uns gibt es auch nie Klappse, davon halte ich auch garnichts.
Thomas hat auch alle paar Wochen mal einen Wutanfall, dass dauert ein paar Minuten und dann ist alles wieder gut. In dem Moment kann man mit ihm auch nicht reden, da ist er einfach sauer und möchte sich durchsetzen. Thomas würde jetzt aber keine Dinge kaputt machen, deshalb klappt es bei uns sehr gut, wenn ich sage, gehe ins Zimmer und beruhige dich mal, dann sprechen wir darüber.
In deiner Situation würde ich das auch so machen und ihn einfach festhalten denke ich. Was soll man auch sonst machen, du kannst ihm später wenn er sich beruhigt hat höchstens erklären, dass es in dieser Art nicht geht und dass er z.B. für jedes kaputt gemachte Stück, eines von seinen Spielsachen (gleichwertig) hergeben muß. Das fällt mir jetzt mal so als Vorschlag ein, sonst wüßte ich jetzt auch nichts, aber ich denke das würde helfen.
Liebe Grüße
Traude

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Re: Wutanfälle bei Schulkindern (lang)

Antwort von ny152 am 05.12.2006, 11:51 Uhr

eigentlich sollte ein schulkind auf solche extremen ausbrüche nicht mehr angewiesen sein. wenn doch, stellt sich immer die frage nach dem selbstvertrauen. wieviel selbstwertgefühl hat er in den vergangenen jahren durch eure erziehung aufbauen können? oder eben auch nicht aufbauen können?

sicher ist es tolerierbar, wenn ein schulkind auch mal wie ein kleinkind trotzt. nur bei so extremen ausprägungen und vor allem, wenn es häufiger auftritt, würde ich sagen, dass das eher unnormal ist. allerdings habe ich selber noch keine kinder in diesem alter, so dass diese aussage jetzt nur auf meinen theoretischen erfahrungen beruht.

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