Rund um die Erziehung

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Geschrieben von SusanneZ am 11.01.2007, 13:24 Uhr

@solelo: Grenzen setzen und

Sorry fürs Einmischen. Aber du schreibst dir die Antwort beinah selbst - darum wollen meine Finger unbedingt schreiben. Vielleicht kann ich dir das (auch) irgendwie verdeutlichen.

"So ist das ganz genau. Jeder Erwachsene hat die Freiheit, zu tun, was er tun will. Das bedeutet auch, dass er die Freiheit hat, sich an bestimmte Regeln zu halten – oder eben nicht. Die FREIHEIT hat er immer – die Regeln können trotzdem existieren. Der Erwachsene ENTSCHEIDET, ob er es tun will, und das tun die meisten einfach, weil sie die Regeln für sinnvoll erachten"

DAS würde ich sofort unterschreiben, und genau DAS ist für mich auch der springende Punkt. Mir fehlen die REGELN in der Nichterziehung. Zumindest hatte ich nicht das Gefühl als nichterziehende Mutter welche aufstellen zu dürfen."

Ja, und du schaffst Regeln ab, wenn du Regeln nicht für sinnvoll erachtest und schaffst neue Regeln, die ihr als sinnvoll erachtet. Und irgendwann kommt der Punkt wo Friede, Freude, Eierkuchen ist, weil alle diese Regel für gut erachten ;-)

Beispiel: Du stimmst zu, dass Regeln geachtet werden, wenn sie als sinnvoll erachtet werden. Genau, das machen auch nichterzogene Kinder - die Regeln ergeben sich von alleine, wenn alle zustimmen. Findet es das Kind sinnvoll zusammen zu essen (weil man da Dinge besprechen kann, das Gemeinschaftsgefühl gestärkt wird,...), dann wird es zu Tisch kommen. Findet es das längere Zeit sinnvoll, dann wird es jedes Mal zu Tisch kommen, vielleicht mal mit einer kleinen Ausnahme. Und schon esst ihr in der Regel zusammen ;-)

Auch der eigene Körper setzt Grenzen: 1. Sättigungsgefühl: Darfst du gern überschreiten, wenn du anschließend mit dem Klo sprechen willst. Dann bist du um eine Erfahrung reicher.
2. Bedürfnis Fernsehen zu schauen: Wenn man zu lange schaut, dann fühlt man sich mies. Der Körper strahlt ein Signal aus, das man nur noch erkennen und richtig reagieren muss. Dieses merkt man selbst am besten. Klar, guckt ein schon immer nichterzogenes Kind anfangs auch mal zu lange (überschreitet somit die Grenze), aber es merkt bald, dass es sich damit nichts gutes tut. Wer macht das auf Dauer, wenn freie Wahl und ausreichend Alternativen bestehen?
3. Mama muss zur Arbeit: es ist Mamas persönliche Grenze ihre Arbeit im Sinne der Familie nicht zu verlieren. Dann muss sie zur Arbeit und dann ist dies so. Natürlich wird sie ihren Standpunkt noch kindgerecht erklären.

Problematisch sind willkürlich gesetzte Grenzen:
1. Hochstuhl: "Wenn du da runter springst, dann tust du dir weh." Kind versucht es immer wieder. "Wenn du jetzt nicht aufhörst, dann kommst du in deinen Laufstall." Kind will beweisen, dass es sich nicht weh tut. Durch Konsequenzen will es sich nicht abhalten lassen und ignoriert sie deshalb. Es springt und tut sich nix...

Wat nu? "Mama hat wohl nicht recht gehabt." Passieren solche Szenen öfter, dann ist das Vertrauen hinüber und alles was Mama verbietet wird grade ausgetestet. Besser wäre gewesen: "Ich habe Angst, dass du dir weh tust." So tut man zumindest das Beweisenwollen nicht forcieren - natürlich nur wenn das Kind nicht spürt, dass Mama es wieder besser wissen will.

Gleiches bei Verbot eines Filmes: Kind will gucken, Mama sagt "nein, das ist noch nix für dich." Kind guckt heimlich und wird dann noch nichtmal zu geben, wenn es wirklich nix für es wahr. Weil es geht nur um eines: Machtkampf - der Beweis, dass Mama nicht recht hat. Oder auch: Mama hat sich wirklich geirrt. Und schon ist man wieder beim Thema Vertrauen und Beweisen.

Im übrigen kann eine Regel auch "ein würdiger Umgang miteinander heißen", so wie bei Johanna. Da dadurch keine Machtkämpfe oder sonstige Grenzkämpfe nötig sind, finden diese Regel wohl alle Familienmitglieder sinnvoll. Somit ist es wohl doch im Sinne der Kinder. Und alle Nicht-Erzieher scheinen es spätestens dann als Regel zu akzeptieren, wenn sie sich vorstellen können, ihr Großziel "das Großziehen" so zu erreichen. Also, dann reibe dich mal noch ein bisschen an den Grenzen in eurer Familie, um zu erkennen, welche Regel ihr wirklich braucht ;-)

LG

 
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