Sehr geehrte Frau Neumann ,
Meine Tochter ist fast genau 6 Monate alt.
Wir haben vor vier Wochen mit Mittagsbrei begonnen: eine gute Woche Karotten mit einigen Tropfen Rapsöl zur besseren Vitaminaufnahme, dann Karotte mit Kartoffel und schließlich Karotte, Kartoffel, Huhn, Vitamin C reicher Saft und Öl.
Ich würde das Repertoire mittags nun gerne etwas ausweiten und zwar in allen Bereichen. Wie gehe ich vor? Muss ich immer eine unbekannte Zutat zu zwei bekannten mischen, also beispielsweise Karotte, Kartoffel und Rind (statt Huhn) oder kann ich auch direkt zwei Komponenten ändern, z.B. Kartoffel, Brokkoli und Rind? Mir ist noch nicht klar, an welche Vorgaben ich mich halten sollte.
Dann würde ich gerne wissen, welche Gemüsesorten ich auch jetzt schon geben darf, außer Karotte, Pastinake und Kürbis?
Dann würde ich gerne zum Thema Abendbrei wissen, wie ich den einführe. Da werden doch dann Getreide, Milch und Obst mit einem Mal eingeführt, richtig? Wie kann ich sicher sein, dass mein Kind alle Komponenten verträgt?
Und wann ist die richtige Zeit für die Abendbreimahlzeit gekommen?
Ich hoffe die vielen Fragen sind ok.
Vielen Dank für die Hilfe!
von
grummelhummel3-kiwu doppelteFrg
am 04.08.2018, 21:54
Antwort auf:
Verschiedene Fragen zur Beikosteinführung
Hallo grummelhummel3
wenn dein Baby bisher alles gut vertragen hat und sich die Beikost gut in euren Alltag eingefügt hat, kannst du jetzt in größeren und schnelleren Schritten vorangehen. Das langsame Hinzufügen einer neuen Zutat zum Brei würde weiterhin den Vorteil bieten, dass du bei evtl auftretenden Beschwerden schnell Rückschlüsse auf das nichtvertragene Lebensmittel ziehen kannst - dieses infolge sofort wieder eliminieren und es zu einem späteren nochmals erneut testen kannst. Bei schnellerem Hinzufügen neuer Zutaten ließe sich das nicht vertragene Lebensmittel nicht sofort eindeutig identifizieren. Das langsame Heranführen ist bis zum 7 . Lm durchaus sehr sinnvoll, weil Babys bis zu diesem Alter durchaus häufiger reagieren können. Im Alter deines Babys jetzt kannst du schneller vorangehen. Falls dein Baby nun doch ausnahmsweise etwas nicht* verträgt, kannst du die neue Mischung sofort weglassen und die Breimischung geben, die dein Baby jetzt gut isst.
Karotte-Kartoffel-Öl-Huhn-Saft
Um Babys an möglichst viele Aromen zu gewöhnen wird durchaus dazu geraten ab jetzt (7. Lm) die Beikost sehr abwechslungsreich zu gestalten. Wie du den weiteren Beikostpfad gehen möchtest, kannst du intuitiv entscheiden. Wenn dein Baby neue Lebensmittel gut und gerne annimmt und eigentlich alles gut verträgt, kannst du auch zwei (oder mehr) Zutaten gleichzeitig austauschen und durch andere Sorten ersetzen. Manche Babys mögen es lieber, wenn neue Zutaten zu altbewährten Breikombinationen hinzugefügt werden, schrittweise. Diese Methode führt ebenfalls an viele neue Lebensmittel heran, wobei der Verdauungstrakt Zeit hat, um sich daran zu gewöhnen. Beobachte dein Baby und reagiere auf seine Bedürfnisse.
So verhält es sich auch mit dem Abendbrei. Wenn dein Baby den Mittagsbrei gut und gerne, verlässlich isst, du eine Flasche weglassen kannst, dann ist es Zeit für den nächsten Breitypus. Du kannst den Brei zuerst auf Basis der bekannten Säuglingsmilch zubereiten und Getreideinstantflocken und Obstmus dazu geben.
Rezept:
200ml zubereitete Säuglingsmilch
20g Baby-Instant-Getreideflocken
20g Obstmus
wenn du möchtest, kannst du in weiteren Schritten die Säuglingsmilch durch Kuhmilch tauschen.
Oder stillst du?
Grüße
Birgit Neumann
*
Beschwerden äußern sich mit kleineren oder größeren Wehwehchen bspw irritierende Verdauungsproblematik, Spucken oder echte allergische Reaktionen, o.a.
von
Birgit Neumann
am 06.08.2018