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Geschrieben von Hase67 am 12.12.2019, 10:32 Uhr

Kinder vergöttern

"Aber da beginnt schon das prägen "Mama ist es wichtig, dass du zufrieden bist"
Und er wird automatisch weiterfordern, weil ein Kind nun mal zuerst seine Bedürfnisse sieht."

Diese Einschätzung halte ich für falsch - also dass du dir verzogene Blagen heranziehst, weil du viel für sie tust. Kinder haben meistens sehr feine Antennen auch über das optisch Sichtbare hinaus.

Aber genau da liegt für mich der Hase im Pfeffer: Du überforderst deine Kinder im Prinzip dadurch, dass du an ihnen überkompensierst, was dir als Kind gefehlt hat. Das Kind, dem du eine schöne Kindheit bescheren möchtest, bist eigentlich du selbst. Deshalb finde ich es in allererster Linie mal wichtig, dass du zu akzeptieren lernst, dass deine Kindheit so, wie sie verlaufen ist, ihren Sinn hatte. Dass deine Eltern in der Situation, so wie sie war, ihr Bestes getan haben, aber dass Eltern eben auch Menschen mit Schwächen sind. Dass du ihnen verzeihst und deine Kindheit annimmst so, wie sie war. Und dass du lernst, mit dem Kind, das du mal warst und dass sich oft alleingelassen fühlte, Mitgefühl zu haben. Daraus erwächst dann nämlich automatisch ein besseres Gespür für die eigenen aktuellen Bedürfnisse.

Kinder wollen natürlich zugewandte Eltern haben, die sich gut um sie kümmern. Kinder brauchen aber auch Luft und Raum, um sich zu entfalten, dazu gehören auch Kummer und negative Erfahrungen. Sie brauchen niemanden, der alles um sie herum abfedert, sondern jemanden der da ist, zuhört, mitfühlt, wenn sie traurig oder wütend sind, aber jemanden, der eine eigene Stabilität, ein eigenes Standing hat. Sonst gibst du den Altruismus, den du an dir selbst bemängelst, weiter an die Generation deiner Kinder. Mindestens eins deiner Kinder (womöglich das weibliche, aber vielleicht auch einfach das empathischste oder das älteste) wird diese übergroße Verantwortung für andere übernehmen und lernen, dass es richtig ist, sich für andere aufzuopfern und darüber sich selbst zu vergessen.

Ich meine das, was ich hier geschrieben habe, übrigens gar nicht vorwurfsvoll, ich kenne diese Problematik selbst, mir ist es ähnlich ergangen. Gut ist schon mal, dass du merkst, dass du zu viel zurücksteckst und dass dieses Verhalten langfristig eine Belastung sowohl für dich als auch für deine Kinder ist und negative Folgen hat. Wenn du allein nicht weiterkommst, kann dir auch ein Coach oder ein Therapeut mit dieser Problematik weiterhelfen, die übrigens gar nicht so selten ist.

 
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