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Geschrieben von Daria87 am 03.12.2023, 8:43 Uhr

Mental Load und die verborgene Erwartungshaltung

Hatte eine spannende Diskussion mit meinem Mann und wollte mal eure Meinungen dazu hören und in wie weit ihr euch belastet fühlt.

Kurz zur Definition: Mental Load - sicherlich ein Stück weit neues Modewort - bezeichnet die bestehende Belastung durch die Organisation von Haushalts- und Alltagsaufgaben innerhalb einer Familie.

Es geht mehr um die „Feindetails“ als den groben Haushalt. Hier ist es tatsächlich so, dass das Wissen um alle nicht so alltäglichen Aufgaben (z.B Abfluss reinigen, Kaffeemaschine entkalken, Geschenk für XY besorgen, Kinderkleidung aussortieren/neu kaufen, Adventskalender bestücken etc.) ausschließlich in meinen Hirnzellen existiert. Ich muss diese Aufgaben dann meist aktiv delegieren. Damit ist mir persönlich aber geholfen.

Die Diskussionen gehen dahin, dass es viele (überwiegend Frauen) aber eben nicht als hilfreich empfinden, weil sie die Dinge ja trotzdem im Kopf haben müssen, damit sie erledigt werden. Projiziere ich denn dann nicht meine eigene Erwartungshaltung um etwas auf meinen Partner und gehe davon aus, dass ihm die Sache (in dem von mir als richtig empfunden Moment) genauso wichtig zu sein hat wie mir? Wie seht ihr das? Seid ihr eher Fraktion „in der Zeit, in der ich es ausspreche, kann ich es auch selber machen“?

Mich hat das früher super genervt, inzwischen bin ich dazu übergegangen, wirklich oft fünf gerade sein zu lassen. Dann verstopft die Dusche eben oder wir stehen ohne Geschenk da, spätestens dann merkt es mein Mann selbst und ich stresse mich damit nicht mehr. Das ist aber sicher auch nicht jedermanns Sache.

 
25 Antworten:

Re: Mental Load und die verborgene Erwartungshaltung

Antwort von Suomi am 03.12.2023, 9:07 Uhr

Das mit dem Geschenk habe ich schon gemacht bei meiner Schwiegermutter.
Tatsächlich nervt es mich schon, wenn ich an alles denken muss. Bei der Schwiegermutter hatte ich ihm sicherlich 5x gesagt, wir brauchen für den Geburtstag ein Geschenk. Gemacht hat er nichts, sondern gewartet das von mir was kommt...kam aber nichts. Ergebnis: kein Geschenk.

Wenn es bei Dir funktioniert, dass Du dran denkst und es weiter delegierst und es so für Dich passt, ist es doch gut.

Bei uns müsste ich es trotzdem 5x sagen und dann passiert oft nichts. Also besorge ich wichtige Geschenke selbst, mache Arzttermine für mich und meine Tochter selbst, bastel den Adventskalender selbst usw.

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Re: Mental Load und die verborgene Erwartungshaltung

Antwort von EraZa am 03.12.2023, 9:25 Uhr

Es kommt darauf an, an was ich denken muss & was ich ihm sagen muss.
Bei manchen Dingen erwarte ich nicht dass er daran denkt & sage es ihm dann.
Bei so idiotensicheren Dingen, die eigentlich selbstverständlich sein sollten, bin ich dann schon genervt

Zb ich erwarte nicht dass er daran denkt unserer Tochter Kleidung zu kaufen, weil ich mich von Anfang an darum gekümmert habe.
Ich erwarte aber dass er daran denkt
Toilettenpapier zu kaufen oder wie ich ihm seit neusten immer hinterher rufen muss, die Haustür sofort zu schließen weil die Heizung an ist

Da bin ich dann schon leicht gereizt

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Re: Mental Load und die verborgene Erwartungshaltung

Antwort von Fleurdelys am 03.12.2023, 9:36 Uhr

Bevor wir Eltern wurden, war es mit vielem eher umgekehrt. Mein Mann hat bezüglich Haushalt an alles gedacht und wenn er was an mich delegiert hat, habe ich es gerne mal vergessen… Da hat er es eben wieder gemacht, weil es ihm dann zu blöd war.
Ich glaube es ist auch eine Gewöhnungs- und Charakterfrage, in meiner Familie war immer alles sehr spontan und bei ihm sehr strukturiert.
Mittlerweile habe ich ein paar Dinge übernommen und bin auch für alles in Bezug aufs Kind zuständig.
Um Geschenke kümmere ich mich allerdings schon immer, da habe ich ein paar Mal was an ihn abgegeben und er hat im letzten Moment noch was besorgt.
Insgesamt klappt es bei uns ganz gut, wenn wir uns absprechen.

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Re: Mental Load und die verborgene Erwartungshaltung

Antwort von Kaire am 03.12.2023, 9:41 Uhr

Der Mental load liegt bei uns definitiv bei mir - auch schon vor dem Kind. Mein Mann hat allerdings mittelschweres adhs und alles was keine routineaufgaben sind ist für ihn schwer im Blick zu behalten. Es hat lange gedauert, aber wir haben uns ein funktionierendes System aufgebaut (schon vor dem Kind), das wir jetzt weiter führen. Ich denke an die 100 Kleinigkeiten, die täglich anfallen, mein Mann erledigt auf Zuruf bekannte Dinge und hält mir ansonsten den Rücken frei, damit ich alles andere auf die Reihe kriege.
Es ist nicht optimal, aber wir kommen damit zurecht.

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Re: Mental Load und die verborgene Erwartungshaltung

Antwort von annarick am 03.12.2023, 10:02 Uhr

Mein Mann hilft mir viel mit den offensichtlichen Dingen, da macht es mir nichts, wenn ich an die Fugen in der Dusche denken muss.
Was mich eher nervt ist, dass es so aussieht, als hätte ich nichts getan, wenn ich hinter der Schublade den Dreck wegkratze oder den Abfluss am Waschbecken von innen mit der Zahnbürste reinige.
Mein Mann muss auch an viele Dinge denken, nur eben in anderen Bereichen.

Das Geschenk ist ein gaaanz anderes Thema
Ich kaufe ALLE Geschenke ein-selbst das für mich. Dann verpacke ich alles, bringe es mit und packe es dann aus. Dieses Jahr habe ich mir von meinem Mann gewünscht, dass er sich Gedanken macht, es kauft/besorgt/organisiert, einpackt und mitbringt. Mal sehen, was passiert.

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Re: Mental Load und die verborgene Erwartungshaltung

Antwort von M und Ms am 03.12.2023, 10:21 Uhr

Ich gehöre ins Team „ich bitte ihn und wenn’s dann gemacht wird, ist gut.“ Klar würde ich mir auch wünschen, dass er an manches selber denkt oder ich zumindest wüsste, dass er es so grob auf dem Schirm hat, aber für uns funktioniert es so, also mache ich kein Problem draus.

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Re: Mental Load und die verborgene Erwartungshaltung

Antwort von Btby am 03.12.2023, 10:26 Uhr

Da mein Mann sich genauso für Kinder/Familie entschieden hat erwarte ich schon das deren Angelegenheiten ihn interessieren! Es ist nicht nur meine Familie sondern auch seine. Wenn es ihm nicht wichtig ist dass der Laden läuft hätte er sich gar nicht erst auf all das einlassen sollen. Dazu gehört für mich eindeutig gemeinsame Organisation und zwar auch schon im Kopf

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Re: Mental Load und die verborgene Erwartungshaltung

Antwort von MamaTeaRex am 03.12.2023, 10:35 Uhr

Hi, dazu gab es ne podcast Folge bei 3mal besser. Da ist auch ne Datei verlinkt zum "Abgleich " von mental load.
Mich hat es in meiner Schwangerschaft unfassbar genervt jeden Tag zu überlegen was ich koche (das kochen ist nicht das problem, aber was...) oder ob die Wäsche gemacht wird.
Nicht falsch verstehen, ich mach den Haushalt eigl recht gern, aber wenn ich abends höre "schon wieder kartoffelauflauf, den gabs letzte Woche schon" dann werd ich wild...
Dann hab ich die Liste ausgedruckt u wir haben sie ausgefüllt.
Blöd nur dass mein Mann bei "wer denkt ans Essen?" Auch sich angekreuzt hat. Einmal im Monat bin ich abends ja nicht da, da kocht ja dann er. -.-

Egal. So richtig was verändert hat sich erst was, als ich gegen Ende der schwangerschaft nun nicht mehr gut gehen oder stehen könnte und er tatsächlich an 70% des Haushalts denken musste.
Jetzt läuft es besser.
Ich fühle mich viel mehr unterstützt.
Klar, an so sachen wie winterschuhe, Schneeanzug, geburtstage oder so muss ich denken, aber er denkt an Steuer und Heizung oder Strom.
Glaube jetz ist es vllt bei 40 zu 60 und nicht mehr 20% load bei ihm und 80% bei mir.

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Re: Mental Load und die verborgene Erwartungshaltung

Antwort von Daria87 am 03.12.2023, 10:40 Uhr

Die Liste haben wir damals auch ausgefüllt und das hat - tatsächlich auf beiden Seiten - sehr viel Verständnis für die gleichwertige Stellung von Arbeit im Haus und Erwerbstätigkeit außerhalb des Hauses gebracht. Ich kann das ebenfalls nur empfehlen.

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Re: Mental Load und die verborgene Erwartungshaltung

Antwort von Baerchie90 am 03.12.2023, 10:59 Uhr

Mich nervt es dieses Jahr tatsächlich sehr, da meine bessere Hälfte dieses Jahr dauernd krank ist und selbst sehr unzufrieden ist und die Folge daraus ist, dass er eigentlich gar nichts mehr eigenständig macht. Weder mit den Kindern, noch im Haushalt, noch Erledigungen... Aktuell hat er nur eine einzige Aufgabe, die er noch fest übernimmt und nicht mal die klappt, ignorieren lässt sich die aber auch nicht. Also bin ich schon regelmäßig sehr genervt.
Phasenweise habe ich einfach alles übernommen, da mich das ständige erinnern an seine Aufgaben tatsächlich mehr nervt als es selbst zu machen. Es reicht schon, dass ich jeden Handschlag bei den Kindern sagen muss (putz dir die Zähne, bürste deine Haare, hast du an deine Tabletten gedacht?, dein Müll muss noch in den Mülleimer, Hausaufgaben schon erledigt?, frische Unterhose an? Schon geduscht?...).
Letztens war ich mit Baby unterwegs und habe nur für mich und Baby Zeug gepackt und bin gefahren. Mann wollte mit den großen Kinder auch unterwegs, da wurde mir extra hinterher telefoniert "Schatz, du hast ja gar nicht für die Kinder gepackt. Ich finde keine Tasche. Und was brauchen die überhaupt alles?"
Oder als seine Mutter hier übernachtet hat, da habe ich ihn gebeten, die Schlafcouch zu beziehen, damit ich noch Baby stillen kann, bevor wir aufbrechen. "Klar kein Problem. Wo sind die Laken? Und die Bettbezüge? Haben wir noch ne Decke?"... Ne wirkliche Hilfe ist das dann halt nicht.

Neuerdings schreibe ich To-do-Listen. Da kommt alles rauf was noch erledigt werden muss, das mache ich gerne beim Frühstück, damit es auch jeder mitbekommt und anschließend landet sie ganz offensichtlich in der Küche. Ich glaube an der 4. oder 5. ausliegenden Liste hat Mann sich dann von selbst beteiligt und einiges abgearbeitet. Ich weiß noch, wie stolz er war, dass sie am Ende des Tages leer war und wünschte mir für morgen einen schönen "freien Tag", da ja nun alles erledigt sei. Die Erkenntnis, dass es am nächsten Tag eine neue Liste geben würde, weil da wieder neue Aufgaben anstehen, schockierte ihn regelrecht. Aber so ist das halt in einem 5 Personen Haushalt, da fällt täglich ein Haufen Dinge an.
Seit dem ist er da wieder etwas aufmerksamer, das ändert aber nichts daran, dass ich an alles denken muss.
(Ja, er hat auch seine Bereiche, die er auf dem Schirm haben muss, aber "zweimal im Jahr Reifen wechseln", "einmal im Jahr Steuererklärung machen" oder "Aufgabe X erledigen, wenn er drauf gestubbst wird", lässt sich da meiner Meinung nach schwer mit den immer wiederkehrenden Aufgaben zu Hause vergleichen).
So, genug gemeckert.

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Re: Mental Load und die verborgene Erwartungshaltung

Antwort von MamaTeaRex am 03.12.2023, 11:17 Uhr

Da stimme ich voll zu. Das mit der Steuer und so ^^ ist halt nur einmal im jahr.
To-Do-listen habe ich auch schon geschrieben. :D hat im Endeffekt nur mir geholfen die Übersicht zu behalten.

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Re: Mental Load und die verborgene Erwartungshaltung

Antwort von Ruto am 03.12.2023, 12:24 Uhr

Selbst wenn du es nicht delegieren würdest, finde ich es wichtig, dass du die Info weiter trägst. Denn das sind, wie du sagst, beinahe unsichtbare Tätigkeiten, die am Ende doch viel Zeit und Hirnzellen in Anspruch nehmen.
Und ja, finde ich gut wie du das machst.

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Re: Mental Load und die verborgene Erwartungshaltung

Antwort von Mammar am 03.12.2023, 13:14 Uhr

Was ich ganz wichtig finde ist dass man dabei vielleicht nicht vergessen sollte dass es solche Dinge sicher auch auf Männerseite gibt

Ich z.b.bin super schludrig mit meinem Auto,da fährt er waschen,kontrolliert die Flüssigkeiten,achtet auf den Reifendruck etc obwohl er mein Auto niemals fährt weil es nicht mag ,wenn ich allein dafür zuständig wäre dann hätte ich vermutlich nicht lange ein fahrbereites Auto

Mein Mann kümmert sich um sämtlichen Müll der im und ums Haus anfällt ohne dass ich daran denken muss(ich fürchte wir hätten dann auch ständig die Tonnen voll)

Geschenke kauft er ganz viel,besonders für unsere Kinder,für die anderen bin ich da eher zuständig aber das ist ja ok

Kaffeemaschine kümmert sich meiner z.b.auch allein weil ich gar keinen Kaffee trinke und auch diese anderen Sachen,Eismaschine Leer machen und säubern bevor sie weg gestellt wird...macht er ohne dass ich daran erinnern muss

Ich bin dafür für sämtliche Kindertermine zuständig,aber er hat alles im Kalender weil wir uns teilweise sehr abstimmen müssen

Ich weiß ja nicht wie es bei euch ist,aber vielleicht hinterfragst du mal ob es bei euch auch so dass er schon Dinge erledigt,nur dass du dieses eben auch nicht so wahrnimmst?

Ansonsten helfen denke ich mal nur eindeutige Aufgabenverteilung,oder gar ein Plan (den haben wir trotzdem für alles was eben sonst noch so anfallen könnte wie z.b.Arzttermine mit meinen Eltern,oder Dinge die eben nur selten anfallen wie Sperrmüll etc damit wir daran auch denken)

Wie man persönlich damit umgeht muss man wohl selber rausfinden,aber ich denke es ist eben auch Typsache,manche Dinge würden mich vermutlich auch erst interessieren wenn es zu spät ist ,bei anderen denke ich automatisch daran,es kommt wahrscheinlich auch drauf an wie wichtig einem bestimmten Dinge sind

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Re: Mental Load und die verborgene Erwartungshaltung

Antwort von Pamo am 03.12.2023, 13:27 Uhr

Wir haben es recht partnerschaftlich aufgeteilt. Kram, der nichts mit mir zu tun hat (wie Geschenke für seine Familie) ignoriere ich. Wenn er es dann vergisst, ist es nicht mein Problem. Umgekehrt erwarte ich auch nicht, dass er an Geschenke für meine Mutter denkt...

Angeblich erledigt mein Mann den Hausputz. Grund ist, dass er keine Putzfrau will. Er erledigt es aber qualitativ mies. Wenn das Thema mal besprochen wird, dann sage ich das auch genau so.

Mich hat die Frage des Mental Load lange genervt, bis ich meine Erwartungshaltung stark reduziert habe. Für meinen eigenen Kram sorge ich selber, das Kind ist fast erwachsen, was er für dich selber nicht erledigt, regt mich nicht mehr groß auf.

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ich lehne mich entspannt zurück

Antwort von Caot am 03.12.2023, 13:40 Uhr

…. es ist doch so von Vorteil ein klassisches Haushaltsmodell auch in modernen Zeiten zuführen. Solche Probleme wir Ihr hab ich nicht.

Für Abfluss und Co. schreib ich einen Zettel. Für den Rest bin ich verantwortlich. Mein Mann bringt viel Kohle nachhause und ich darf beruflich meinem Traum nachgehen.

Klassisch kann sehr entspannt sein.

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Re: Mental Load und die verborgene Erwartungshaltung

Antwort von kia-ora am 03.12.2023, 13:53 Uhr

Wenn ich etwas brauche, dann muss ich selbst dran denken.

Wenn es nur ihn betrifft (z.B. Geschenk für seine Eltern) belaste ich mich nicht weiter damit. Seine Aufgabe. Er lässt es daher links liegen. Mir egal.

Ärgerlich wird es bei gemeinsamen Sachen. Z.B. Sondertilgung vom gemeinsamen Haus. WAR mal seine Aufgabe. Hat er seit 4 Jahren ignoriert und das birgt ordentlich Schwierigkeiten - auch für mich. Von daher mache ich das selbst.

Passiver Widerstand. Mein Mann ist Meister darin. Er macht es einfach nicht. Punkt. Konsequenz ist ihm egal.

Von daher hat er Null Mental Load und ich 100 Prozent.

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Re: Mental Load und die verborgene Erwartungshaltung

Antwort von lymue92 am 03.12.2023, 14:13 Uhr

War bei uns sehr extrem bis ich im Burnout gelandet bin.

Habe aber auch ein entwicklungsverzögertes ADS Kind und ein hochbegabten ADHS Kind hier.

Durch die Therapien der Kinder musste ich alles neu organisieren und strukturieren. Das hat vieles einfacher gemacht.

Es gibt jetzt einen Tages-, Wochen- und Monatsplan. Hier hake ich dann alles ab was gemacht ist und mein Mann sieht was noch offen ist. Da kann er dann was übernehmen und abhaken.

So schaffen wir alles was ansteht.

Geschenke kaufe ich immer für die Kernfamilie. Meine Eltern geben mir dann das Geld was sie ausgeben wollten und können was überreichen was die Mädchen wollen und brauchen.

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Re: Mental Load und die verborgene Erwartungshaltung

Antwort von TanteMine am 03.12.2023, 15:56 Uhr

Als wir beide gearbeitet haben und er mehr verdiente, hatten wir zu 90 % das klassische Modell. ich mach den Haushalt, er die handwerklichen Dinge. Und ja, ich mußte ihm das nicht sagen, er kam selber drauf, wenn das Symbol für Reinigung auf der Kaffeemaschine aufblinkte, oder wenn der Rasen gemäht werden mußte, die Schneefräse in Einsatz kam usw.

Da er jetzt nicht mehr arbeitet wegen Erkrankung, übernimmt er auch einiges im Haushalt. ich kenn Männer, die wissen nicht einmal, wie man die Waschmaschine/Spülmaschine bedient. Das find ich immer etwas sonderbar und mehr als mittelalterlich.

Je nachdem wie ich Schicht habe, kocht er auch.

Sogar mein Sohn mit seinen 13 weiß bereits, wie man Wäsche wäscht und teils macht er das sogar schon selber.

Dafür gibt es andere Reibungspunkte. Perfekt sind wir nicht ;-)

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Re: Mental Load und die verborgene Erwartungshaltung

Antwort von emilie.d. am 03.12.2023, 19:01 Uhr

Also das Gute bei uns Zuhause ist, dass mein Mann Manager ist. Wenn ich in "seiner Sprache" mit ihm rede, kriegen wir das einigermaßen zufriedenstellend gelöst.

Grundsätzlich muss man sich einigen, ob einer managed und dafür weniger operativ arbeitet (und der andere dann auch klaglos abarbeitet, was er aufgetragen bekommt). Oder ob man eben ganze Arbeitspakete übergibt.

Das Arbeitspaket Geb-Geschenke beeinhaltet, aktiv sich darum zu kümmern, was geschenkt werden soll, Geschenk kaufen und einpacken. Dafüe muss der Mann die Kontaktdaten zur Mutter haben oder in der Geb-WA sein. Kann man die Mutter anschreiben, dass sie den Mann bitte hinzufügen soll.

Alles selber machen? Hab ich keine Zeit für. Mein Mann muss mithelfen.

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Re: Mental Load und die verborgene Erwartungshaltung

Antwort von Pocahontas1234 am 03.12.2023, 20:00 Uhr

Das "daran denken" stört mich nicht weiter, Hauptsache ich muss nicht alles selber machen. Mein Mann macht es dann schon, gern auch mit mehreren Erinnerungen ;-)
So Sachen, wie dass die Dusche verstopft ist merkt man ja selber oder wenn kein Kaffee mehr aus der Maschine kommt. Da muss man ja eigentlich nichts sagen.

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Re: Mental Load und die verborgene Erwartungshaltung

Antwort von Maja1979 am 03.12.2023, 20:28 Uhr

Das heißt er arbeitet auch nicht?

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Re: Mental Load und die verborgene Erwartungshaltung

Antwort von misssilence am 03.12.2023, 21:06 Uhr

Ich bin da völlig überlastet, da mein Mann unbehandelt ADS hat und ich zudem AUCH die Erwerbsarbeit leiste. Jetzt mit zwei Kindern und zwei Katzen bin ich weit über der Grenze meiner Möglichkeiten. Wir wollen uns ein neues System aufbauen, aber dazu fehlt gerade leider die Zeit.

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Re: Mental Load und die verborgene Erwartungshaltung

Antwort von misssilence am 03.12.2023, 21:15 Uhr

PS: die Erwartungshaltung muss man natürlich hinterfragen. Aber es gibt Dinge, bei denen es meines Erachtens schon fahrlässig ist, sie NICHT erwarten zu dürfen:

- passende Kleidung für die Kinder
- Essen
- grundlegende Sauberkeit: saubere Wäsche, sauberes Geschirr
- vollgetanktes Auto
- Arzttermine, Medikation
Etc.

Ob das Bad nun einmal pro Woche oder pro Monat geputzt gehört, darüber kann man streiten. Aber nicht, ib das lebensnotwendige Asthmaspray des Kindes im Haus ist oder ob die Kinder Winterschuhe im Winter haben oder nur Sandalen.

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Re: Mental Load und die verborgene Erwartungshaltung

Antwort von NaduNaduNadu am 04.12.2023, 4:48 Uhr

Das Problem bei uns ist nicht das dran denken, (was ich übernehme) sondern in der Ausführung.

Früher klappte es ganz ok. Er hat gesagtes/aufgetragenes erledigt.

Mit Arbeitsplatz beginn wurde es Jahr für Jahr schlechter bis katastrophal.

Mittlerweile bin ich so genervt, dass ich ihn nun beim Thema Auto einfach hab machen lassen.
Ende vom Lied er hat keine Winterreifen drauf und darf in Herrgottsfrühe mit Bus und Bahn fahren weil es überraschend Winter geworden ist.

Er hat erwartet, dass ich nun ein Termin zum Reifenwechsel ausmache... Ups bin zu Besuch bei meiner Schwester und bin nicht greifbar

Wenn der Müll nach 100 x sagen und überquillen endlich raus ist und keine neuen Tüten (die immer nur ich kaufe, die aber vorhanden sind) im Eimer eingelegt sind. Ist das für mich nur halbe Arbeit erledigt. Mittlerweile ignoriere ich das einfach und schmeiße den Müll einfach so rein egal wie ekelig er ist. Beim nächsten leeren muss er sich damit befassen. Seit dem klappt es viel besser mit den Tüten.

Es ist ein zäher Kampf und man braucht viel Ignoranz aber das scheint etwas zu fruchten.

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Re: Mental Load und die verborgene Erwartungshaltung

Antwort von lilly1211 am 04.12.2023, 7:54 Uhr

Emilie, jetzt hast du was gravierendes vergessen: das Geb Geschenke Arbeitspaket beinhaltet bitte auch den Auftrag 'finde selbständig heraus wer wann Geburtstag hat und ein Geschenk bekommen soll'. Sonst muss ich ja wieder dran erinnern wer wann eins bekommen soll.

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