Schwanger mit 35 plus

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Geschrieben von S_A_M am 25.11.2005, 19:28 Uhr

@SAM

Nein, ich kann tatsächlich nicht mitreden, was das Gefühlschaos angeht. Aber wenn ich nur mir Leuten sprechen würde, die den gleichen Erfahrungsschatz haben wie ich, würde ich wenig Gesprächspartner haben. Und wenn ich mir nur Gedanken über die Meinung von ÄrztInnen machen würde, die mal in der selben Situation waren wie ich, müsste ich wohl lange suchen, um jemand kompetenten zu finden.


"Ich finde deinen Spruch "als ob Hoffung da was bewirken könnte" mit Smilie dahinter sehr unpassend. ... Nun würde ich mich wünschen, dass alle Pränataldiagnostiker behutsam untersuchen und Ergebnisse vermitteln. Und dass den schwangeren Frauen ihre Hoffnungen gelassen werden."

Ich denke, wer sich in die Pränataldignostik begibt sollte wissen, dass es nicht darum geht zu gucken, ob alles gut ist, sondern es geht um das genaue Gegenteil. Das mag wie zwei Seiten der gleichen Münze klingen, aber in punkto Einstellung ist es ein himmelweiter Unterschied. Wenn es mit Hoffnung getan wäre, wären die Pränataldiagnostiker arbeitslos. Wenn man sowoeso von einer intalten Schwangerchaft ausgeht, könnte man sich die Untersuchungen sparen. Es sollte jedem klar sein (und wer sich für Pränataldiagnostik entscheidet, dem ist es zumindest im Unterbewussten klar), dass es nicht immer die anderen trifft, aber dran mag kaum einer ernsthaft denken.

Und das regt mich auf! Dauernd geht es um "Angst vor Down-Syndrom!", "Wie kann man Down-Syndrom ausschließen?" usw. Aber kaum einer fragt, was die Diagnose eigentlich bedeuten würde. Kaum einer beschäftigt sich mal ein wenig damit, worauf er sein Kind testen lässt. Warum? Ändert das irgendwas, außer, dass man danach mehr weiß als vorher?

Wenn dann die Diagnose steht und es dann das böse Erwachen aus der guten Hoffnung gibt, ist der Schock groß und den meisten fehlt es dann an Kraft und Muße, sich Gedanken zu machen. Es ist kein Zufall, dass vielfach der Abbruch noch am selben Tag oder ein, zwei Tage nach der Diagnosestellung durchgeführt wird. Und es ist auch kein Zufall, dass viele Frauen nachher darunter leiden eine Entscheidung getroffen zu haben, die keine Grundlage aus aktuellem Wissen hatte.

Die schweren Entscheidungen kommen nicht erst, wenn das Ergebnis einer Untersuchung vorliegt, sondern man nimmt das "was wäre wenn" an, wenn man der Untersuchung zustimmt. Aber das machen sich die wenigsten klar.

Wie gesagt steht es jedem frei zu ignorieren, was er ignorieren möchte. Ebenso wie es jedem freisteht, seine Meinung zu äußern und Denkanstöße anzubieten. Mehr möchte ich nicht und mehr kann ich auch nicht. Wer mich kennt und öfter von mir liest wird wissen, dass ich mich in der Regel sehr um Sachlichkeit bemühe. Aber ich bin auch nur ein Mensch und ab und an schreibe ich auch so, wie ich gerade fühle. Und das merkt man meinen Postings auch an.

Liebe Grüße und ein schönes Winter-Wochenende!!
Sabine

...die tatsächlich viele positive Erfahrungen mit unterscheidlichen Menschen mit unterschiedlichsten Behinderungen gemacht hat. Ich nenne einige Menschen mit Down-Syndrom meine Freunde und weiß sehr genau, dass es nicht immer alles positiv ist. Das Mädchen mit Down-Syndrom, das ich am längsten kenne, wird wohl noch vor seinem 15.Lebensjahr an einem inoperablen Herzfehler sterben. Sie ist jetzt fast elf und oft krank. Jetzt kann wieder gesagt werden, dass es ja nicht meine Tochter ist, aber durch ein Forum werde ich nicht vermitteln können, wie sehr ich das Mädchen liebe, wie viel sie mir bedeutet und wie schwer mich ihr Tod treffen wird.

 
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