Schwanger mit 35 plus

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Geschrieben von S_A_M am 16.01.2007, 17:42 Uhr

Stellt Euch mal folgende Frage ...

Hmmmm, was ist mit der Frage:

Möchtest du lieber ein lebendes Kind oder ein totes Kind, dessen Tod du entschieden hast?

Von den Frauen, die sich für einen Abbruch entschieden haben, liest man eher weniger und wenn, dann sind es eher die Berichte "Mir geht es prima, ich startete gleich den nächsten Versuch und würde es immer wieder so machen".

Von den Frauen, Müttern, die jahrelang in Therapie sind um sich wieder im Spiegel ansehen zu können, deren Familie darunter leidet, dass die Ehefrau und Mutter bei jedem Kinderwagen in Tränen ausbricht, die mit Gedanken "Am liebsten würde ich auch tot sein" kämpfen, die mit einer Trauer fertig werden müssen, die gesellschaftlich nicht anerkannt ist oder aufgefangen wird (schließlich war es ja eine freie Entscheidung) und die nicht zuletzt lebenslang tragen müssen, ihre Zustimmung zum Tod des eigenen Kindes gegeben zu haben - von den Frauen, Müttern, liest und hört man wenig oder gar nichts.

Viele können ihre Beweggründe nichtmal den lebenden Kindern sagen, aus Sorge, bei ihnen Ängste zu schüren, die sich mitunter in psychische Auffälligkeiten auswachsen ("Was, wenn ich auch behindert werde? Muss ich dann auch sterben, weil du mich nicht mehr willst?" oder "Weil ich da bin und du dich um mich kümmer musst, ist das Baby jetzt tot. Weil ich da bin durfte es nicht da bleiben"). Sagt man es der weiteren Familie oder entscheidet man sich für den oft jahrelangen Lügenweg, es einfach als eine normale Fehlgeburt laufen zu lassen?

Es ist ein schweres Thema, aber zu glauben, dass es sich mit einem toten Kind pauschal besser leben lässt als mit einem lebenden Kind mit Behinderung... Nicht das sich da die ein oder andere verschätzt...

"...Und da habe ich gedacht ´ja, so schlimm wie das, was passiert, wenn ich mein ungeborenes Kind töte, kann das Leben mit ihm nicht sein`, so. Und es ist nicht nur nicht schlimmer, es ist sogar wunderschön. So im Nachhinein jetzt. Aber der Entscheidungsprozess war halt wirklich, ´ich kann mein Kind nicht töten. Das kann ich nicht, geht nicht, das bring` ich nicht.`" (Interviewausschnitte Frau Clemens, in: Marion Baldus: Von der Diagnose zur Entscheidung, 2006, S. 80-99)

"Seltsame Welt, in der wir leben!" Ja, irgendwie schon...

Soviel von mir, liebe Grüße
Sabine

 
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