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Geschrieben von Feuerschweifin am 25.06.2020, 11:12 Uhr

Geht Diskriminierung immer nur in eine Richtung?

Nein, es geht nicht nur in eine Richtung. Zwei persönliche Beispiele von mir für die andere Richtung:

1. Eine Wohnungsbesichtigung

Ich war vor vielen Jahren als Frau alleinstehend auf Wohnungssuche. Die Wohnung, für die ich mich interessierte, sollte mir durch die zu der Zeit noch darin lebenden Vormieter gezeigt werden. Diese Vormieter wollten ausziehen und sollten auch bestimmen, wer Nachmieter wird. Zudem war Voraussetzung, dass man für mehrere tausend Euro Einrichtung der Vormieter diesen abkauft.

Ich kam also hin, wollte mich vorstellen, streckte meine Hand hin und bekam von dem arabischen Vormieter, der mir die Wohnung zeigen sollte, gesagt, dass er mir nicht die Hand gibt, weil ich eine Frau bin.

Ja, da wurde ich diskriminiert, weil mir jemand aufgrund der Tatsache, dass ich eine Frau bin, das Händeschütteln verweigerte. Aber mein Geld für die Übernahme der Möbel, das hätte man gerne genommen.

Damit hatte sich diese Wohnung für mich erledigt.

2. Arbeit mit einer Mädchengruppe

Ich arbeitete mit einer Gruppe Mädchen unterschiedlicher Herkunft. Die zwei Mädchen, um die es geht, nenne ich jetzt mal A und B.

A war ein Mädchen, das regelmäßig mit ihren Eltern die Moschee besuchte und am Wochenende die dazugehörige Koranschule besuchte.

B war das Kind einer alleinerziehenden Mutter. Diese Mutter war im Umkreis anscheinend bekannt dafür, dass sie öfter mal wechselnde Männerbekanntschaften hat.

Nun gab es folgende Situation: Ich bereitete zusammen mit den Mädchen Essen zu. Selbstverständlich nach Hygienevorschrift und mit Händewaschen zuvor.

B war in der Gruppe beim Zubereiten dabei, A stieß erst zu der Gruppe hinzu, als das Essen fertig war.

Wir aßen also alle, aber A wollte nichts, obwohl sie dieses Essen normalerweise sehr gerne aß. Ich merkte, dass etwas mit ihr nicht stimmt, nahm sie zur Seite und fragte sie, was los sei.

Ihre Antwort war, dass sie nichts essen möchte, bei dem B bei der Zubereitung geholfen habe, denn B sei unrein, weil ihre Mutter so lebe, und damit sei das Essen auch unrein. Ich fragte sie, wieso sie das glaube. Ihre Antwort war, das habe sie in der Koranschule gelernt.

Das waren jetzt zwei persönliche Beispiele von mir, die ich hier nun geschrieben habe, weil explizit nach "Diskriminierung andersrum" gefragt wurde. Beide Situationen beurteile ich als diskriminierend.

 
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