Geschäfte ab jan bis 22 Uhr auf

Als Kunde finde ich es natürlich gut, wenn ich mich abends nicht mehr hetzen muss.

Es steigert schon die Umsätze, aber nicht im Verhältnis zum Anstieg der Personalkosten - also was ist die Folge? Lohnkürzungen. Das Personal wird zwar aufgestockt, aber nicht widerum nicht im Verhältnis zum Arbeitsanstieg - die bereits Angestellten müssen troztdem deutlich mehr arbeiten. Ich war jahrelang in Einzelhandel. "Alte" Kolleginnen kriegen noch den gleichen Lohn, "neue" haben andere Verträge mit weniger Lohn. Ich kenne Ex-Kolleginnen mit Familie&Kind, die hatten schon mit Laden-Öffnungszeiten bis 19 Uhr Organisationsprobleme bei der Spätschicht, wer wann das Kind abholt. Mit der neuen Regelung kriegen die ihr Kind eine ganze Woche lang gar nicht mehr zu Gesicht.
Als Single oder nur mit Partner ohne Kind wär es mir egal gewesen, hätte gerne auch bis 22 Uhr gearbeitet. Aber als Familien-Mutter ist das eine Zumutung. Der Samstag war mal ein halber Arbeitstag, heute ist das ein voller Arbeitstag - wenn das dann alles nur Aushilfen oder Studenten bringen müssten wär's ok., aber in der Regel ist es doch zu oft die altgediente Frau Müller mit Kindern, die ran soll. Weil weniger Qualifizierte auch oft weniger leistungsbereit sind - leider ist es so.

Der Dienstleistungsgedanke "RundumdieUhr-Shopping" ist gut. Aber in der Praxis bringt er hierzulande mehr Schaden als Nutzen.

Stefanie