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Geschrieben von Sille74 am 22.08.2017, 10:43 Uhr

Schule gegen Homeschooling

Hi Chris,

nein, ehrlich gestanden kenne ich die Bücher nicht. Ich habe mal ein (recht ausführliches) Interview mit ihm gelesen.

Also, ich bin skeptisch, v.a. bin ich skeptisch, ob durch das Praktizieren dieses Konzepts mehr für die Gesellschaft und den einzelnen herausspringen würde - also in der Gesamtheit gesehen; dass es für Stern z.B. unter den Umständen, die er hatte, toll war, steht außer Frage.

Klar, das derzeitige Schulsystem ist auch nicht unbedingt das Gelbe vom Ei ... Natürlich "lernt" man da viel, was man später nicht (oft) braucht und das dann wieder verschütt geht, wobei ich sagen muss, dass ich mich oft wundere, wieviel von dem Zeug wieder recht schnell präsent ist, wenn man es doch mal braucht oder erwachtes Interesse da ist. Vielleicht bin ich altmodisch, aber ich bin schon der Meinung, dass zu einer guten Bildung und Gehirnschulung auch gehört, dass man sich auch wenigstens ein bisschen mit Dingen beschäftigt hat, für die man sich eigentlich nicht so interessiert. Mich stört es z.B., wenn Leute sich über den Klimawandel, Chemtrails, (schul)medizinische Fragen etc. auslassen und nicht einmal im Ansatz Ahnung von den dahinter steckenden naturwissenschaftlichen Dingen haben (und sich ganz offensichtlich auch nicht dafür interessieren ...). Oder in die andere Richtung: wenn sich jemand über (Europa)Politik oder unser Rechtssystem oder unsere Kultur oder über Kunst und Musik auslässt und da nicht einmal die Grundlagen kennt. Und ganz abgesehen davon, ganz praktisch: ich finde schon, dass man auch oft den Satz hört: " ich hätte ja nie gedacht, dass ich das mal brauche. Aber jetzt bin ich froh, dass ich schon mal davon gehört habe und schnell reingekommen bin." Hätte man aber MICH z.B., und meine Tochter ist da ähnlich, ganz frei lernen lassen, wüsste ich heute vieles definitiv nicht, weil ich mich von mir aus nocht damit beschäftigt hätte. Ich bin auch kein Typ, der die Disziplin hat, sich selbst bei Dingen, die mich interessieren wirklich intensiv auf den Hosenboden zu setzen. Und um ehrlich zu sein, ich muss mich vergleichen können. Mich stachelt es oft erst an, wenn ein anderer es (besser) kann, ansonsten bin ich eigentlich schnell zufrieden. Also, ich finde es jedenfalls als "Schule für das Leben" auch nicht unwichtig, mal etwas tun zu müssen, was man nicht unbedingt will oder gerne macht.

So, ich glaube, das ist jetzt etwas wirr und zu ausschweifend ausgefallen ... Ich versuche mal eine Zusammenfassung: Ich glaube, dass das Freilernen bestimmt viele Vorzüge und positive Ansätze hat und auf richtigen Überlegungen beruht. Ich glaube aber genau so, dass es auch Nachteile und Defizite dabei gibt und v.a. (wie ja bei so vielem), denke ich, dass es nicht für jede Familie/jedes Kind das Richtige ist.

Ich würde mir wünschen, dass unser Bildungssystem viel mehr auf das einzelne Kind eingehen würde; dass es irgendwie vielleicht eine Orientierungszeit gäbe, in der professionell genau der Lerntyp des Kindes analysiert würde (das müsste natürlich von Zeit zu Zeit überprüft werden, falls sich erwas ändert ...) und ihm dann darauf zugeschnitten ein altersgerechter Bildungsplan vorgelegt wird, zu dem es auch die entsprechenden Angebote und Voraussetzungen gibt. Aber das wird so nicht durchführbar sein; ich fürchte, das wäre unfinanzierbar und viel zu personalintensiv ... Es wird also immer nur etwas geben können, von dem die Verantwortlichen glauben, dass es den Durchschnitt am besten erreicht ...

Ziehst Du denn in Erwägung, Deine Kinder selbst zu unterrichten bzw. Freilernen zu praktizieren? In Ö ist das ja, glaube ich, möglich. Für uns wäre es, selbst wenn es in D erlaubt wäre, glaube ich nichts ...

LG,

Sille

 
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