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Geschrieben von Oma am 05.02.2007, 13:33 Uhr

@ sokoban und psb

Hallo,
erstmal danke für eure Antworten. Ich hatte gegen 10.00 Uhr schon eine Antwort an sokoban geschrieben und wollte jetzt nach dem Einkaufen die Antwort an psb verfassen, stelle aber gerade fest, dass mein Posting von vorhin gar nicht erscheint. Ich hoffe, es ist nicht zu unhöflich, wenn ich jetzt meine Antworten zusammenfasse.

Also, wie sokoban schon schrieb, ist es doch selbstverständlich, dass man seine Privatsphäre braucht, auch und gerade wenn man mit Eltern oder SE zusammen lebt. Wo das nicht gewährleistet ist, wird sich diese Lebensform niemals gut anfühlen. Darüber braucht auch gar nicht diskutiert werden.

Es geht mir ja auch in keinster Weise darum, WER in diesem Forum schreibt, sondern nur darum, in welcher Form das geschieht.
Ein sehr positives Beispiel ist doch der Beitrag von schulle unter mir. Eine Schwiegertochter, die völlig verzweifelt um Hilfe bittet, weil ihre Schwiegermutter sich in absolut indiskutabler Weise in ihr Leben mischt.
Sie zählt die Fakten auf, aber sie beleidigt nicht.

Auf dieser Basis habe ich auch schon viele gute, konstruktive Dialoge hier gelesen. Und hätte mir eben auch für mich in Bezug auf meine speziellen Probleme eine Diskussion mit Schwiegertöchtern erhofft, die mir geholfen hätte, meine ST zu verstehen.

Leider ist es dann aber wirklich vor einiger Zeit hier sehr eskaliert. Es hat mir das Herz zugeschnürt, mit welchen Haßtiraden die SM manchmal überschüttet wurden, und ich hatte das Gefühl, dass hier wohl eher meine ST als ich reinpaßt.

Ach, mal zwischendurch, was meine Rückfrage nach Omi betrifft, ist das wohl ganz verkehrt angekommen. Ich habe wirklich im ganzen vergangenen Jahr jedes einzelne Posting in diesem Forum und in einigen anderen Unterforen des RuB gelesen, ich weiß doch, dass ihr Omi nicht vergrault habt. Und genau deshalb möchte ich doch wissen, warum sie hier nicht mehr schreibt. Ich hätte auch gern gewußt, ob Maximilian schon geboren ist. Bei euch ist das anscheinend ganz anders, nämlich als Vorwurf angekommen.
Mir scheint, dass gerade solche Mißverständnisse einen Großteile der Probleme zwischen SM und ST ausmachen.

Beispiele:
Als mein 1. Enkel geboren wurde, sagte ST nach einiger Zeit, dass ihre Mutter sich sehr viel distanzierter zu dem Baby verhielte als ich. Da sie mir früher erzählt hatte, sie hätte unter der abweisenden Kühle der eigenen Mutter sehr gelitten, die sie nie in den Arm genommen und gesagt hätte, dass sie sie lieb hat, habe ich das überhaupt nicht als Kritik aufgefaßt. Es war aber genauso gemeint, wie sich viel später herausstellte.

Ich war eine sehr liebevolle Mutter, bin eine sehr liebevolle Oma und wäre so gern auch eine liebevolle SM gewesen. Meinen 2m großen Sohn nehme ich auch heute noch gern in den Arm und sag ihm, daß ich ihn lieb habe. Und ich habe allen Ernstes geglaubt, ST würde sich nun freuen, dass ihre Mäuse von so vielen Menschen so bedingungslos
geliebt werden (mein Mann liebt die Kinder ebenso wie ich und nimmt sich immer mittags frei, wenn die Kinder bei uns sind. Und die Eltern meiner ST erlebe ich auch als liebevoll im Umgang mit den Kindern, von Kühle spüre ich da nichts). Ich dachte, es sei eine unglaubliche Bereicherung für die Kinder, in einem solchen Umfeld aufzuwachsen und so viel Liebe zu empfangen.Was übrigens auch die Psychologin sagte. Also hatte ich meine ST gründlichst mißverstanden bei der Aussage, ihre Mutter sei aber distanzierter. Eine liebevolle Mutter ist also okay, eine liebevolle Oma aber nicht? Mir geht das nicht in den Kopf, denn dann mißgönne ich doch meinem Kind etwas, oder sehe ich das falsch?

Und andersherum sagte mir meine ST einige Wochen nach der Geburt des 2. Kindes, sie habe Angst, dass mein Mann und ich dieses Baby vielleicht nicht so lieben würden wie den Bruder. Ich habe gelacht und gesagt, da sorgt die Kleine doch schon selber für, dass sie genug Liebe bekommt.
Gemeint habe ich damit, dass die kleine Maus mit ihrem hinreißenden Lächeln wirklich jeden im Sturm erobert hatte. Verstanden hat aber meine ST, dass die Kleine, sobald sie spricht (!), schon sagen würde, wenn sie sich vernachlässigt fühlt!Und das hat sie mir seeehr übel genommen!

Diese beiden Beispiele, wie sehr man aneinander vorbeireden kann, wenn man nicht ganz klar formuliert, was man eigentlich sagen will, kamen beide während der Therapiestunde zur Sprache. Und ich glaube wirklich, dass mit ausreichender Kommunikation solche Situationen erst gar nicht entstehen müßten.

Nochmal zur Privatsphäre, wenn man zusammen lebt: Ich wohne hier seit 31 Jahren, oben früher die Cousine meines Mannes mit ihrer Familie, später sein Bruder mit Familie, seit 4 Jahren meine (seit 30 Jahren) beste Freundin. Unten lebten erst meine SE, dann 8 Jahre lang Mieter, dann 3 Jahre lang Sohn allein bzw. 1 Jahr lang mit seiner Exverlobten und dann 7 Jahre lang auch ST und später die Mäuse.

Also durchaus wechselnde Belegschaft, aber bis auf die letzten 3 Jahre mit der ST IMMER in absoluter Harmonie und ohne jeden Streit oder auch nur ein lautes Wort. Es hat deshalb immer funktioniert, weil die seltenen gegenseitigen Besuche immer nur auf ausdrückliche Einladung erfolgten. Man trifft sich hier, wie in jedem MFH, mal im Treppenhaus oder vor allem in der Waschküche. Und in der wärmeren Jahreszeit sitzt man, wenn man will, mit den anderen im riesigen Garten zusammen. Und wer keinen Bock mehr hat, zieht sich problemlos zurück.
Selbst meine Freundin über mir besuche ich nur 2-3 mal im Monat!

Deshalb habe ich ja so große Probleme, zu verstehen, wieso das mit meiner ST nicht funktioniert hat. Wir haben uns doch, alle Gelegenheiten zusammengenommen, 1 bis max. 1 1/2 Stunden in der Woche gesehen. Und selbst in dieser kurzen Zeit habe ich mich brav von ihr erziehen lassen und nur über die ihr genehmen Themen geredet. Trotzdem lag ihre Toleranzschwelle mir gegenüber bei Null.

Bei vielen Mamas, die hier schreiben, fällt mir immer wieder ein Satz auf, den ich auch von meiner ST oft gehört habe: Das sind schließlich MEINE Kinder! Ich konnte darauf immer nur fassungslos erwidern, dass wohl auch außer ihr keiner darüber nachdenkt, wessen Kinder das denn sind. Ich hätte diesen Satz verstanden, wenn ich mich irgendwo eingemischt hätte, aber sie sagt ja bis zum heutigen Tag jedem, der nachfragt, dass ich mich in den ganzen Jahren nicht einmal in Ehe oder Erziehung eingemischt hätte. Für mich war ja auch immer Gesetz, was die Eltern bestimmten.

Wieso also machen sich die Mamis Gedanken darüber? Solche Dinge hätte ich gern hier besprochen, um endlich zu verstehen.

Oder ihre ständige und völlig unbegründete Angst, sie sei eine schlechte Mutter und die Kinder würden sie vielleicht nicht wirklich lieben. Ich hab dann immer gesagt, ich wünschte, du könntest dich einmal mit meinen Augen sehen, wie du mit den Kindern umgehst. Mir geht das Herz auf, wenn ich sehe, wieviel Liebe da zwischen euch ist. Und die Kinder wären niemals so ausgeglichen und glücklich, wenn du keine gute Mama wärst. Sieh sie doch nur an, sie strahlen übers ganze Gesichtchen!

Sie hat übrigens nicht nur von mir, sondern auch von niemandem sonst jemals ein Wort der Kritik gehört, weil sie wirklich eine zauberhafte Mutter ist. Also, woher kommen solche Ängste??? Was hätte ich tun können, um ihr die zu nehmen?

Ich war mein ganzes Leben lang ein sehr unsicherer Mensch voller Komplexe. Nur als Mutter nicht. Obwohl ich erst 20 war, als mein Sohn geboren wurde, habe ich nicht eine Minute lang daran gezweifelt, dass ich eine gute Mutter bin.
Bei ST ist es exakt umgekehrt: Sie ist sehr selbstbewußt und ziemlich herrisch in allen Bereichen, nur als Mutter fühlt sie sich als Versagerin. Wieso?

Jetzt mal ganz speziell zu psb: Es irritiert mich, warum gerade du dich von mir angegriffen fühlst. Ich lese alle deine Postings, ich erlebe dich als eine intelligente, einfühlsame und auch reflektierte Person. Gerade mit dir hätte ich mich damals gern auseinandergesetzt, weil ich immer das Gefühl habe, dass es auch in eurer Situation einen Haufen von Mißverständnissen gibt. Die Reaktionen deiner SM kommen mir oft so hilflos vor, dass sie mich an mich selbst erinnern. Da die Attacken meiner ST für mich immer aus dem Nichts kommen, weil ich mich ja eh kaum traue, irgendwas zu sagen, waren unsere Gespräche am Ende sehr, sehr mühsam. Ein schönes Beispiel: Wir stehen beide in der Waschküche und warten darauf, dass unsere Maschinen fertig sind. Da ich zu dem Zeitpunkt schon echte Angst vor ihr hatte, wählte ich zum smalltalk ein gänzlich ungefährliches Thema - eine der Waschmaschinen. Ich sprach über ein technisches Detail. Plötzlich sah sie mich an - wieder mit Eiseskälte im Blick - und sagte: Ich hab keine Ahnung, was du mir damit wieder sagen willst! Ich war wie erstarrt, habe Nächte damit verbracht, mich zu fragen, was denn nun wieder falsch war. Und als ich sie Monate später danach fragte, stritt sie ab, das überhaupt gesagt zu haben.

Ich will damit jetzt natürlich nicht sagen, dass du deine SM ebenso mies behandelst wie meine mich, ich möchte nur gern wissen, ob sie sich in ihrer Situation vielleicht genauso hilflos fühlt wie ich und aus lauter Unsicherheit dann eben auch mal das Falsche sagt oder das Richtige unterläßt.

Oh verflixt, ich muß jetzt ganz schnell weg für ca. 1 Std.
psb, ich würde dir aber gern noch was sagen. Ich bin nachher wieder da.

Liebe Grüße
Oma

 
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