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Geschrieben von Hase67 am 17.12.2019, 8:27 Uhr

Gerade in den Tagesthemen

Du vermischst ganz schön viele Dinge. Erstens sind die UMAs, von denen ich oben schrieb, nicht schwerpunktmäßig Syrer oder Afghanen, nur ein Teil von ihnen sind Muslime. Die aus Afrika kommenden Geflüchteten (die hierzulande oft noch mehr Ängste erzeugen, weil sie schwarze Menschen sind) sind zu einem nicht unerheblichen Teil evangelikale Christen, nur aus Gambia oder Mali kommen vor allem Muslime. Und das sind einerseits sogenannte "Armutsflüchtlinge" oder Leute, die selbst vor dem IS-Terror geflüchtet sind. Auf die trifft das von dir beschriebene "Werte-Ranking" schlicht nicht zu.

Die Leute, die vom IS gezielt angeworben werden, weil die Perspektivlosigkeit sie eine Heimat in ihrem gemeinsamen Glauben suchen lässt, sind keine Geflüchteten, die erst seit kurzem hier sind. Das sind eher die "Kinder mit Migrationshintergrund", die hier aufgewachsen sind und im Laufe ihres Lebens immer wieder erfahren haben, dass sie keine Chance haben, wirklich "dazuzugehören". Das ist zum Beispiel die typische Situation der "Banlieue"-Maghrebiner in Frankreich oder der Migrantenkinder aus dem Süden Londons. Im Übrigen gibt es auch hier wieder deutliche Parallelen zwischen dem politischen Islam und rechtsextremen Organisationen, die ebenfalls perspektivlose junge Leute aus strukturschwachen Gegenden gezielt anwerben. Die tun das beide, weil es funktioniert. Der aus meiner Sicht sinnvollste Bekämpfungsansatz ist hier konsequente Strafverfolgung auch schon von Hasskriminalität im Netz und die Bekämpfung der Organisationen, die mit solchen Mitteln arbeiten. Du kannst schließlich auch nicht jeden arbeitslosen männlichen Einwohner unter 25 aus Sachsen, MeckPomm oder NRW unter Generalverdacht stellen, einer Nazi-Untergrundbewegung anzugehören.

Was die Situation 2015 angeht, habe ich die Entwicklung der Dinge anders in Erinnerung als du. Natürlich sind auch Pässe weggeworfen worden, aber es herrschte bei der damaligen angeblichen "Grenzöffnung" durch Angela Merkel akuter Handlungsbedarf. Und es ist danach, das darf man auch nicht vergessen, massiv gegengesteuert worden, mit den Folgen, die wir alle kennen: ein halbgarer Deal mit einem türkischen Diktator, Lager mit humanitär unhaltbaren Zuständen, Folter und Vergewaltigung in Libyen und im Mittelmeer Ertrinkenden.

 
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