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von Leena  am 13.06.2016, 10:11 Uhr

Was ist das denn eigentlich-Integration

Ich glaube, mit den "Mindestanforderungen" wird es bei vielen "Biodeutschen" schon schwierig, wenn es um "Sprache beherrschen, geltenden Gesetze und Umgangsregeln kennen und befolgen" geht.

Was wohl ein wichtiger Punkt ist, ist der Unterschied zwischen Assimilation und Integration. Ich glaube, man kann sehr wohl integriert sein, ohne assimiliert zu sein. Insofern denke, man muss das neue Land nicht unbedingt als "alleinige / neue Heimat" empfinden, um integriert sein zu können. Man kann sicherlich wunderbar integriert sein und gleichzeitig die Flagge des Heimatlandes der Eltern / Großeltern hissen.

Für mich wären, glaube ich, Kriterien für eine gelungene Integration auf jeden Fall Sprache, wobei es einfach Leute gibt, die sprachbegabt sind (so wie Du, Leewja) und andere, die es sehr viel weniger sind. Nicht jeder bekommt im Urlaub schon ein paar Sätze in der Landessprache hin, und wenn man merkt, es klappt nicht, kann das sicherlich frustrieren und zu innerer Verweigerung führen. Was sicher nicht hilfreich ist - aber vielleicht menschlich. :-/

Neben der Sprache wären weitere Kriterien für mich sicherlich Arbeit / eigenes Auskommen (inklusive Steuern zahlen), ein soziales Netz, ein bestehendes Umfeld, ... wobei ich in meinem privaten Bereich meistens die Erfahrung mache, wirkliche "Integration" im Sinne von "Heimat" fängt erst in der 2. Generation an, natürlich nicht bei allen, und bei Kindern aus binationalen Ehen entwickelt sich das meinem Empfinden nach wohl oft eher als bei Kindern, deren Eltern beide dieselbe Nationalität haben und deren Freundeskreis auch aus eingewanderten Menschen ihrer Nationalität besteht...

Grundsätzlich - es ist sicherlich ein Unterschied, ob man "dauerhaft bleiben" will oder es als "vorübergehende Etappe im Leben" plant (egal, was dann hinterher daraus wird). Und auch, ob man als bestehende Familie "auswandert" und dabei ein bisschen Heimat (samt deutschen Staubsaugern) mitnehmen will, oder ob man komplett in der "neuen Heimat ankommt", die Familiensprache die Umgebungssprache ist etc.pp.

Andererseits - was ist Integration? Ich kenne mittlerweile einige deutsche Frauen, die nach Island ausgewandert sind. Teils aus privaten Gründen, teils aus beruflichen. Die meisten davon sind in irgendwelchen deutsch-isländischen Netzwerken engagiert, und im Grunde alle sagen - die Menschen sind sehr nett zu ihnen, aber wirkliche enge Freundschaften zu schließen wird schwierig. Und dann ist die "beste Freundin" eben die deutsche Frau, die ein paar Orte weiter... sie sind dabei, aber nicht mitten drin, vielleicht kann man es so sagen. Die Kinder sind dann aber eigentlich bei allen sehr wohl "mitten drin", so wie ich es mitbekomme. Als "nicht integriert" würde ich die deutschen Frauen / Mütter aber auch nicht beschreiben.

Vielleicht ist es wirklich so wie hier auch in manchen Gegenden, wo man als "Zugezogener" erst in der dritten Generation oder so eine Chance hat, wirklich komplett "aufgenommen" zu sein. Aber "integriert" ist man ja vorher schon, finde ich. :-)

 
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