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Geschrieben von Everdin am 28.03.2023, 13:29 Uhr

???

Verstehe ich das richtig? Du denkst, das nach jedem Streik es mehr Geld gibt?
Bitte lass mich das missverstanden haben.
Also so ganz einfach, weil ich doch sehr stark annehme, das einige Menschen das damals nicht in der Schule durchgenommen haben oder sie da geschwänzt hatten:
Es gibt Tarifverhandlungen, da stellt die AN-Seite Forderungen und die AG-Seite sagt: Nö. Meistens mit der Begründung, das sie kein Geld hätten. Gerne forciert in den Medien, wie schlecht es doch allen geht. Das sind die ersten Gespräche. Weil man sich nicht einigen kann, drohen die AN mit Streik. Die AG blocken weiter. Es kommt zu einen Warnstreik, das sind die Arbeitsniederlegungen, die jetzt stattfinden. Dafür bekommen die Leute keinen Lohn. Da insbesondere Verdi groß ist, streiken sie mal hier, mal dort und für einen Tag. Es gibt noch andere Gewerkschaften und hin und wieder überlagern sich die jeweiligen Warnstreiks. Es kommt die nächste Verhandlungsrunde. Wieder wird man sich nicht einig. Es gibt wieder eintägige Arbeitsniederlegungen. Und dann noch einmal ein drittes Mal. Nichts. Dann fragt irgendwann die Gewerkschaft bei den Mitgliedern nach: Ey, wie seht ihr das? Wir haben immer noch kein vernünftiges Angebot. Stimmt bitte ab, ob ihr einen unbefristeten Streik haben wollt. Ergebnis: Ja, wollen wir. Okay, dann ab nächste Woche geht es los. Wir streiken. Die Gewerkschaftsmitglieder haben für diesen Fall durch ihre Beiträge einen Lohnersatz von der Gewerkschaft vor gespart. Die AG sind darüber nicht amüsiert. Sie können auch alle aussperren, was sie nicht tun, weil dann die ganzen Leute, die nicht in der Gewerkschaft sind auch kein Lohn bekommen. Das ist das Recht der AN-Seite, die natürlich versuchen, einen Keil in die Belegschaft zu treiben. Auch ihr gutes Recht. Irgendwann verhandelt man doch einen Abschluss. Der wird dann über die Abstimmung vielleicht angenommen. Juchu. Da steht denn was drin von im ersten Jahr gibt es 4 % und im nächsten Jahr gibt es 2 % mehr, die Laufzeit ist 27 Monate. Die Laufzeit bestimmt, wie lange es kein weiteren Streik geben darf. Und das dann egal, wie hoch die Inflation wirklich ist. Daher möchte Verdi eine geringere Laufzeit. Logisch, um bei Eventualitäten schneller nachzuverhandeln. In den letzten Jahren war es im ÖD ein Inflationsausgleich, der durchgekommen ist. Mehr nicht. Diesmal ist es deutlich weniger als die Inflation mit einer ungesunden Laufzeit bei weiter hochbleibender Inflation.
Ich hoffe, ich habe es in einfachen Worten erklären können.
Und ich hoffe nicht, das Du wirklich geglaubt hast, das nach jedem Streiktag die AN mehr Geld bekommen hätten. Da ist noch nichts verhandelt. Es gibt noch kein Ergebnis. Und auch die Forderungen von z.B. von Verdi sind natürlich anfangs höher, als das was dann raus kommt, denn wenn sie sagen würden, wir nehmen 4 %, sagen die AG, nö, höchstens 1 %.
Und jetzt frage ich Dich: Wann haben die jetzt Streikenden das letzte Mal mehr Geld bekommen?

 
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