Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Feelix am 04.05.2008, 21:22 Uhr

@emfut

Hallo emfut!

Zunächst: es tut mir leid, dass Du in Deinem Leben bereits in den Abgrund eines Selbstmordversuchs blicken musstest und ich kann mir vorstellen, wie schwer es fallen muss, darüber zu schreiben. (Und ich hoffte, als ich es las, dass Du nicht das Gefühl hast bzw. ich es Dir hier vermittle, Du müsstest Dir die Stichhaltigkeit Deines Standpunktes in unserer Diskussion mit diesem Einblick in Deine Intimsphäre „verdienen“. Denn das musst Du nicht. Er sticht auch ohne … und trotzdem: danke.)



Hmmm, ich habe nachgedacht, und ich glaube, „Abwägen“ ist mir im Zusammenhang mit „'AD(H)S'-Diagnostik-Methylphenidat-Therapie" zu „schwach“, zu „flüchtig“, genauer: zu „spät“, emfut … Denn nein, nicht das Abwägen (bis hin zur Entscheidung) ist hier mein Problem: es ist das Interpretieren, aus dem der Entscheidungsbedarf erst resultiert …

Vor diesem Akt des fest-stellenden (im Falle von „AD(H)S“ nun einmal (noch?) nicht wissenschaftlich abgesicherteren) „So könnte es sein …“ (der das „Es könnte aber auch ganz anders sein“ redlicherweise mitdenken muss …) habe ich bei dieser Thematik und ihrer (öfter als nötig … wie oft öfter als nötig?) letzten Konsequenz -- der gewohnheitsmäßigen Gabe von bewusstseins/wahrnehmungsverändernden Substanzen an Kinder -- die weitaus größere (Ehr)Furcht als vor dem, was (logisch) „danach“ daraus folgt …

(Vielleicht weil ich – je nachdem, wie radikal ich gerade gestimmt bin ;-) – mit der Idee von der „Interpretationsimprägniertheit allen Seins“, wie es im menschlichen Denken repräsentiert ist, gut etwas anfangen kann und sie mein Leben, wenn ich so darüber nachdenke, zu keinem geringen Teil (mit-)bestimmt. Insofern, als ich – bevor i c h zu interpretieren beginne – meist (… je nachdem, welche Bedeutung das zu Betrachtende für mich hat) zunächst einmal versuche herauszufinden, inwieweit der „Gegenstand“, das „Phänomen“, der oder das in mein Leben tritt und dem ich interpretierend begegne, mir gewissermaßen schon „interpretiert“ zur Vorlage kommt. … Herrje, emfut, ich hoffe, Du kannst das Gewinde dieser Denkschraube noch mitdenken, bevor es gleich qualmend durchdreht … :-))



Wie auch immer und schlussendlich: Es ist und bleibt bei diesem Thema eine Kluft zwischen dem (Schon-)Raum der Theorie und dem Leidensdruck der Praxis … Wie sollte es mir gelingen, sie Dir gegenüber wegzudiskutieren - wenn ich sie noch nicht einmal für mich selbst wegdenken kann?

Liebe Grüße, Feelix



p.s.: Danke für Deinen Schmidbauer-Tip: („Alles oder Nichts“). … Ich hab’ auch einen für Dich (;-):
Es gibt einen ganzen (wie ich finde: hochspannenden!) Zweig in der Philosophie, der sich auf wissenschaftliche Weise mit nichts anderem beschäftigt: Die sogenannte „Spieltheorie“ bzw. „Entscheidungstheorie“.
(Das „Gefangenendilemma“ gilt als eines der berühmtesten Beispiele dieser Disziplin -- vielleicht hast Du ja mal Lust, zu guurgeln … :-)

 
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