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Geschrieben von AnnaMa am 19.05.2012, 9:35 Uhr

@AnnaMa

Wenn ich wissen will, wie groß mein Kind ist, nehme ich einen Zollstock zu Hilfe. Wenn ich nur wissen will, ob es gewachsen ist, tuts auch der Strich am Türrahmen. Wenn ich wissen will, wie gut mein Kind in der Schule ist, nehme ich die Noten zu Hilfe. Was ist daran traurig oder erschreckend? Es sagt doch nichts darüber aus, wie ich damit umgehe. Ich liebe mein Kind nicht weniger, ob es klein oder groß ist und ob es gute oder schlechte Noten hat.

Und wozu gibt es z.B. Deiner Meinung nach die ganzen U-Vorsorgeuntersuchungen? Da werden die Kinder auch gewogen und vermessen und miteinander verglichen - ist das auch traurig und erschreckend, wenn man da hin geht? Die sind sicher nicht zum Ärztevergleich da. Trotzdem würde jeder erwarten, dass der Arzt auf Auffälligkeiten hinweist. Ist es nun ein guter Arzt, wenn er sagt "das wächst sich noch aus mit der Sprachentwicklungstörung, da quälen wir das Kind doch jetzt nicht mit Logopädie" oder ist es ein guter Arzt, wenn er sagt "da müssen wir aber sofort was unternehmen, gehen Sir schnell zum Logopäden". Kann man so nicht sagen. Sind die Vorsorgeuntersuchungen deshalb unnötig?

Nur mal ein Beispiel:

Wenn mein Kind zu dick wäre, würde ich das sicher auch ohne Waage merken. Es ist dann erst mal ein Eindruck (komisch, die Nachbarskinder kommen mir alle schlanker vor ...)

Trotzdem würde ich das wissen wollen, um ggf. was dagegen zu tun, wenn das notwendig ist. Dazu muss ich wissen, wie schwer es ist im Vergleich zu anderen Kindern dieser Größe. Oder wie sein BMI ist, oder was auch immer die anerkannte Messgröße dafür ist. Und wenn ich das weiß, kann ich auch

- das Problem besser einschätzen (ist es überhaupt eins, wie stark unterscheidet sich mein Kind von den Nachbarskindern, die dünner / dicker sind)

- checken, was die Ursache ist (zeigt es z.B. eine Stoffwechselstörung an, die man medizinisch behandeln muss, isst es mehr als die anderen, oder andere Sachen, bewegt es sich weniger als die anderen ...)

- entscheiden - gerne mit einem Fachmann - , ob es notwendig ist daran was zu tun - und ggf. was

Stell Dir mal den Aufschrei vor, wenn ich sagen würde: es gibt eben dicke und dünne Kinder, wozu immer der Vergleich.

Das arme Kind, es schmeckt ihm doch so gut, und nun wird es auch noch von den anderen gehänselt und fühlt sich unwohl beim Sport - das wäre ja erschreckend, wenn ich es jetzt auch noch auf die Waage stelle, und ihm dann womöglich nicht mehr erlaube, die 500 gr Schokolade von Oma auf einmal aufzuessen oder es in einem Sportverein anmelde, obwohl es doch lieber mit Schokolade vorm Fernseher sitzt.

Vielleicht bin ich dann als Mutter auch "unter Verdacht", mein Kind falsch ernährt zu haben - oder sonst etwas versäumt. Dem muss ich mich dann stellen. Und sicher gibt es auch Eltern, die ihren Kindern Essstörungen anerziehen, indem sie ihre normalgewichtigen Kinder auf Diät setzen, weil sie es nach persönlichem Eindruck zu dick finden, obwohl es das objektiv gar nicht ist.

Dazu braucht man Maßstäbe.

Vlg,

Anna

 
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