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Geschrieben von Malus am 16.02.2019, 9:18 Uhr

Inklusion - und dann?

Bei uns in der Nähe gibt es einen riesigen Hof mit Gärtnerei, Reataurant. Laden mit Bio Zeugs, alles regional.( Leider auch ein Schlachthof dabei. Immerhin werden die Tiere bis zu ihrem Tod gut gehalten. )

Dort arbeiten sehr viele geistig behinderte. Nicht nur, ich würde sagen fifty fifty.

Das klappt wunderbar. Man wird freundlich bedient. Die Behinderungen sind nicht so, dass die Menschen nicht arbeiten können. Das klappt super. Und wirklich, so freundlich wird mit Kunden sonst kaum umgegangen.

Ich habe aber auch selber in einer Einrichtung für Behinderte gearbeitet. Das Spektrum ist riesig. Viele kommen in Behindertenwerkstätten unter, wo sie für Firmen irgrndwas her stellen. Die Löhne werden da nicht so doll sein, vermute ich.

Auf diesem Hof arbeiten sie normal und werden normal bezahlt.

Allerdings schon auch betreut. Sie werden zum Beispiel im Bus zur Arbeit gefahren.

Es ist so, dass es geistig behinderte in unserer Gesellschaft, die sehr auf Leistung orientiert ist, schwer haben.

Sie sind eigentlich auch nicht erwünscht. Heute werden fast alle abgetrieben. Ich habe Zahlen dazu gelesen, da ging um down Syndrom. Ich glaube von zehn in der Schwangerschaft diagnostizierten Fällen werden 8 abgetrieben.oder sogar 9.ich weiß nur noch, dass ich sehr erschrocken war, denn ich kenne einige Menschen mit Down Syndrom. Liebenswerte und wertvolle Menschen, die glücklich sind. Und hoffentlich nicht wissen, was abgeht....

Ich las vor einigen Jahren einen Artikel im Spiegel, der mich zum Weinen gebracht hat, welchem Druck Mütter ausgesetzt sind, die sich entscheiden, ein behindertes Kind zur Welt zu bringen. Mit Vorwürfen etc. Es handelt sich doch nicht um minderwertige Menschen!

Dann gibt es die Inklusion. Yippie. In unserem ach so tollen Schulsystem mit Lehrermangel etc sitzen nun Behinderte und bekommen i.d.R stundenweise einen Betreuer. Meistens, jedenfalls bei uns ist das so, 10 Stunden die Woche. Kostet ja Geld. Dafür wurden die Sonderschulen abgeschafft, die ja in einem geschützten Rahmen Bildung anbieten konnten und Vorbereitung auf den Berufsalltag.

Ich bezweifle dass das die überforderten Lehrer, die sich mit der Thematik "geistige Behinderung "kaum auskennen und wie gesagt, wenig Unterstützung bekommen, leisten können.

Das noch in einer Gesellschaft die meint beurteilen zu können, welches Leben lebenswert ist, und welches eher nicht.

Deswegen brauchen geistig Behinderte und deren Familien einen geschützten Rahmen, finde ich, denn in unserer Leistungsgesellschaft haben sie es verdammt schwer.

Solche Projekte wie z.B.die diesen Hof, das finde ich gut.

 
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