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Geschrieben von sunnydani am 25.01.2021, 11:15 Uhr

Immer noch unzufrieden...

Ich kann verstehen, dass du dir Gedanken machst, aber es hilft nichts, wenn du ungeduldig bist und nur das Negative siehst.

Mein Sohn ist ein Extrem-Frühchen, das viele Diagnosen hat. Er hatte recht schwere Hirnblutungen, hat einen Shunt im Kopf und es war lange unklar, wie er sich entwickeln wird und welche Auswirkungen das alles hatte.
Er hat auch eine leichte motorische Beeinträchtigung auf seiner rechten Seite und er ist entwicklungsverzögert, aber er entwickelt sich in seinem Tempo immer weiter, ist interessiert, wissbegierung und ich bin überzeugt davon, dass er seinen Weg gehen wird.
Natürlich ist vieles anders als bei einem "normalen" Kind, aber so ist das Leben nun mal. Man kann sich nicht aussuchen, wie ein Kind wird und das ist auch gut so. Was man lernen muss ist, dass man auch mit schwierigen Situationen umgehen kann und dass man trotzdem immer das Positive sehen kann.

Wir sind natürlich ständig in ärztlicher Kontrolle und haben viele Therapien und Förderungen. Und auch Therapien brauchen Zeit. Es ist nicht so, dass man dort ein paar Mal hingeht und dann funktioniert plötzlich alles, sondern es ist eine Hilfestellung, aber es ist auch harte Arbeit und das über Monate und Jahre. Mein Sohn wird sein Leben lang an sich arbeiten müssen, um das Bestmögliche herauszuholen. Und ich mit ihm, wir haben vieles in unseren Alltag integriert und es ist für uns normal, dass er nun mal länger für manche Dinge braucht und dass er nicht alles kann, was Gleichaltrige können.
Aber dafür hat er sich sein Leben erkämpft, er hatte einen viel schwereren Start als andere Kinder und er hat das so toll gemeistert. Er war sehr lange ein Baby und konnte sehr lange nicht viel, aber auch er war immer zufrieden und hat wenig geschrien. Er war und ist immer noch ein so fröhliches Kind, das so viel schafft, trotz seiner Beeinträchtigung. Und genau das sehe ich.

Natürlich erwarten Ärzte oft noch mehr von ihm, aber ich sehe, was er alles kann und nicht, was er alles nicht kann. Und ich weiß, mit viel Übung, Therapien, Zeit und Geduld wird er noch viel mehr können und er wird seinen Weg gehen.

Wenn du dir nicht sicher bist, ob es im Rahmen ist, dann lass es ärztlich abklären oder lass dich beraten. Aber versuche deine Einstellung zu deinem Kind zu ändern. Es kann nichts dafür, dass es langsamer als andere ist, aber es wird doch trotzdem so vieles dennoch können. Und das solltest du sehen. Man kann sein Kind ja fördern, aber man sollte nicht unzufrieden sein, wenn nicht alles so klappt, wie man es sich vorstellt. Und man muss sich im Klaren darüber sein, dass es immer noch viel schlimmer sein könnte.

Mein Sohn ist jetzt 2,5 Jahre alt und er kann erst seit kurzem frei laufen. Wir wussten auch nicht genau, wie und ob er frei laufen können wird, da vorallem sein rechtes Bein von der Beeinträchtigung betroffen ist und er somit eine Fehlstellung hat, rechts viel weniger Kraft hat und auch immer ein eigenes Gangbild haben wird. Es hat länger gedauert, aber jetzt kann er laufen und er kann klettern und sogar schon alleine die Stiege hinauf- und hinuntergehen. Er will einfach, aber er braucht länger dafür und das ist in Ordnung. Und ich bin so glücklich darüber, denn es hätte schlimmer kommen können, z.Bsp. dass er auf den Rollstuhl angewiesen wäre und das würde vieles noch komplizierter machen. Deshalb besser spät als nie.
Andere Kinder machen das, was er jetzt lernt, schon mit 10 Monaten, mein Großer konnte auch sehr früh alles Mögliche, vorallem motorisch war er immer einer der ersten bei allem, aber ich vergleiche die beiden bewusst nicht. Denn es gibt auch Dinge, die der Große erst später konnte, z.Bsp. warten. Mein Großer war immer ein sehr ungeduldiges und forderndes Kind und kann jetzt mit knapp 7 Jahren immer noch schwer warten. Da hat der Kleine ihm schon um einiges voraus, denn er ist viel geduldiger.

Jedes Kind hat seine Stärken und Schwächen und egal ob gesund oder mit Handicaps, sie geben bestimmt auf ihre Art und Weise das Beste und sie lieben uns und jedes Kind geht seinen Weg.

Ich wünsche dir alles erdenklich Gute, dass dein Kind hoffentlich gesund und einfach langsamer ist und dass du deinen Blickwinkel ein bisschen ändern kannst! Man kann einfach leichter damit umgehen, wenn man auch die positiven Dinge sehen kann und nicht nur alles Negative sieht!
Alles Liebe!

 
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