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Geschrieben von Lucia am 16.11.2004, 13:56 Uhr

Schwieriges Thema...

Hallo Marit,

das ist ein schwieriges Thema und leider habe ich nicht die Zeit, jetzt noch näher darauf einzugehen.

Mit Sicherheit sind Deine Argumentationen auch richtig (bis auf das Stillen, stell Dir das bitte nicht so leicht vor mit "kurz" vorbeibringen und so...)

Aber ich kann Deinen versteckten Vorwurf einfach nicht so kommentarlos runterschlucken, weil man dann alles in Frage stellen könnte. Wie würdest Du dann einer emotionalen Abhängigkeit vorbeugen? Die Liebe auf Sparflamme halten? Seinen Partner erst gar nicht richtig an sich ranlassen? Würdest Du hier auch sagen: "Wie kann man nur...?" Verstehst Du, was ich damit sagen will?

Zu
"Nur schlucke ich die Wut darüber nicht runter und steigere mich in eine Opferrolle hinein, sondern lasse es regelmäßig krachen;"
Genau das tue ich auch, weil ich die Opferrolle auch nicht mag; aber ich bin wohl ein anderer Typ als Du. Ich hätte gern mehr Harmonie und verstehe nicht, warum mich mein Mann wegen Nichtigkeiten fertig machen will, wo einfaches Verständnis richtig am Platz wäre. Warum kann es nicht nervenschonender gehen?

Und es gibt Frauen, die trauen sich nicht, ihr Mund aufzumachen. Sie müssen das erst noch lernen, weil sie vielleicht in ihrer Kindheit auch nicht viel zu sagen hatten. Sind diese Frauen auch selber schuld? Weil sie in ihrer Kindheit sich nicht weiterentwickeln durften? Weil sie das erst mit 30, 40 oder 50 erst tun (und dann erst ihre Männer verlassen und ein neues Leben anfangen....)?

Die Arbeit einer Hausfrau und Mutter wird heutzutage einfach nicht anerkannt. ES IST AUGENSCHEINLICH KEINE ARBEIT! Deswegen zollt man ihnen auch keinen Respekt, sagen wir, die wenigsten Männer und die wenigsten nicht betroffenen Frauen, tun das. Und da - finde ich - liegt eher der Punkt, wo die ganzen Probleme anfangen.

R E S P E K T!

Darum kämpfe ich persönlich in meiner Ehe....

Das einzige, das ich mir vorzuwerfen habe, ist, dass ich mir sehr wahrscheinlich den falschen Partner ausgesucht habe. Aber wie es so ist nach 10 Jahren, man hat sich "zähmen" lassen (kleiner Prinz) und der Partner ist einem ans Herz gewachsen, und man möchte eigentlich noch nicht aufgeben, denn da gibt es ja noch andere Seiten...

An Deinem Spruch:
"In diesem Fall empfiehlt es sich, einen Parnter zu wählen, der gut von seinen Exfreundinnen spricht- das sagt viel darüber aus, ob jemand stabil und grundsätzlich gefestigt ist, oder ob man selbst in der Gefahr steht, irgendwann mal total abgewertet zu werden nur weil die Beziehung nicht mehr so läuft."

ist sehr viel dran....

Aber meist ist es so, dass man die Erfahrungen erst selbst gemacht haben muß, um sie zu begreifen.

Das Leben ist viel zu komplex, als dass man sagen könnte, so und so muß Du handeln. Jeder muß das tun, was er für richtig hält. Meist sind es die Lebensumstände, die zeigen, ob das Handeln richtig war oder nicht, und nicht das Handeln selbst. Deswegen finde ich, darf niemand darüber urteilen. Früher habe ich ähnlich gedacht wie Du, aber es gibt Lebensumstände, die kann man nie und nimmer einkalkulieren.

Leider muß ich jetzt Schluß machen, weil ich noch mit meinem Kleinen etwas unternehmen möchte. Ich erkenne meinem Partner nicht den Elternstatus ab. Mein Mann kann leider erst mit seinem Sohn "etwas anfangen" (Zitat), seit er zwei ist. Wiegen, füttern, Windeln wechseln, war einfach nichts für ihn. Ich fand's traurig. Ich konnte ihm ja schlecht meine intensiven Muttergefühle aufzwingen. Aber deswegen heißt er ja "Vater" und nicht "Mutter", und er hat Vatergefühle, die ich vielleicht nicht nachvollziehen kann. Diesem Typ Vater soll ich ein Neugeborenes "aufs Auge drücken"? Es gibt Frauen, die können nichts mit Kinder anfangen. Das zu sagen, finde ich sehr ehrlich! Warum sollte ich dann meinen Mann zwingen, zuhause zu bleiben, obwohl er nicht der Typ dazu wäre, ich aber schon??? Wir wären doch dann beide unglücklich, etwas zu tun, was gegen unserem Naturell entspricht. Trotzdem wäre ich über mehr Verständnis und Respekt MEINER Arbeit dankbar. Ich habe in der gleichen Branche gearbeitet wie er. ICH zumindest verstehe IHN.

Unterste Schublade hin oder her: ich bin momentan wirklich "zu sehr Mutter", mit jedem Tag, wo mein Kind größer und selbständig wird, werde ich wieder mehr eigener Mensch. Das sind meine Gefühle, die lassen sich nicht leugnen. Deswegen bin ich nicht besser oder schlechter als andere Mütter. Das bin einfach nur ich.

Gruß

Lucia

 
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