Missionieren für Veganismus

Ich kenne es so, nach meiner persönlichen Erfahrung, dass bei vielen Abweichungen von dem "normalen" (?) Essen öfters Sprüche kommen. In meinem Umfeld habe ich Bio-Menschen, Vegetarier, Veganer, Menschen, die aufgrund ihrer Religion anders essen. Es gibt darunter die wenigsten, die missionieren.

Eine kommt aus meiner Familie und ist für gesundes Essen, also wenig bis keine Süßigkeiten, viel Gemüse und Obst, wenig Fett, möglichst alles Bio, sie hat so lange "missioniert" und mich aufgeklärt, dass ich bis jetzt (als seit mehr als 15 Jahren) kaum Obst und Gemüse essen kann, so gesund es auch ist, ich kann es einfach nicht mehr sehen. Meine Kiner kriegen keine Predigten, und essen fast alles an Obst und Gemüse mit Leidenschaft.

Aber ich kenne viele Menschen, die "normal" essen, aber dann einen "bekehren" wollen zu ihrem Standard: die Vegetarier zum Fleischkonsum, die Bio-Menschen zum normalen Discounter, am besten noch mit Transport um die halbe Welt, die, die wegen der Religion kein Schwein etc. essen: "Hast du es mal probiert?" etc. Wieso muss jeder Mensch Schwein essen? Es gibt auch Menschen, die kein Oktopus oder Muscheln essen, die überredet man auch nicht ständig dazu. Und Menschen, denen z.B. Aubergine nicht schmeckt, da wird auch anderes Gemüse aufgetischt, ohne groß darüber zu diskutieren. Sobald aber Prinzipien im Spiel sind, die NICHT nur auf Geschmack beruhen, aber mit den eigenen Prinzipien nicht übereinstimmen, da fangen plötzlich Diskussionen an.

Menschen sind unterschiedlich. Man muss doch nicht versuchen, andere Menschen zu Kopie von einem selbst zu machen, sondern auch das Anderssein von anderen zumindest akzeptieren, und am besten auch tolerieren und wertschätzen.

Natürlich sollte man versuchen, Tierwohl und Umwelt zu schützen, aber das erreicht man doch kaum durch blöde Sprüche.