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Geschrieben von Hase67 am 25.10.2019, 9:12 Uhr

Sprache der Neuen Rechten, Teil 2

Hallo Lauch,

meines Wissens stimmt das auch nur bedingt. Es werden ja immer wieder Wählerwanderungsanalysen gemacht, und die AfD wird sowohl von Leuten gewählt, die früher zum "rechten Rand" der CDU gehört haben (und die möglicherweise früher die CSU gewählt hätten, wenn sie es denn in ihrem Bundesland gekonnt hätten) als auch von ehemaligen SPD- und Linken-Wählern. Die Bewegggründe, die AfD zu wählen, dürften deshalb entsprechend verschieden sein. Ich glaube auch, dass die Gruppen, die die AfD wählen, in den neuen Bundesländern andere sind als z. B. in ehemaligen SPD-Hochburgen wie im Ruhrpott.

Sprachanalysen sind außerdem keine politischen Analysen. Hier wird "nur" untersucht, wie die AfD sprachpropagandistisch arbeitet. Das "Erfolgsmodell" der AfD (das ja, wie man immer wieder betonen muss, auch unterschiedlich erfolgreich ist, sowohl regional als auch soziologisch gesehen) arbeitet mit verschiedenen Hebeln. Die Sprachpropaganda ist einer davon.

@Miamo: Es besteht in der Politik natürlich eine gewisse Tendenz zur "Sprachkosmetik", Sprache transportiert Emotionen und Werte, natürlich arbeitet Politik immer auch propagandistisch. Der entscheidende Unterschied ist aber dabei die Zielsetzung. Wenn ich eine Negativpropaganda gezielt aufbaue, um bestimmte Bevölkerungsgruppen auszugrenzen und ein "Wir gegen die"-Gefühl aufzubauen, dann ist das nicht konstruktiv, sondern destruktiv. Es dient nicht dem Versuch, eine Gemeinschaft aufzubauen (was natürlich schwieriger wird, wenn, wie in unserer pluralistischen Gesellschaft, sehr verschiedene Werte und Lebensmodelle zusammenkommen und damit natürlich auch konträre Interessen da sind), sondern der Bildung einer bevorzugten Elite, von der alle anderen konsequent ausgeschlossen werden. Was diese Elite kennzeichnet, ist letztendlich nur ein Etikett, in diesem Fall eben "deutsch". Aber grundsätzlich funktioniert das Modell genauso wie bei den Islamisten, den christlichen Fundamentalisten, den Kommunisten, den Weißen in Abgrenzung von People of Color, den Burmesen in Abgrenzung von Minderheiten im Land... Das ist der Unterschied. Deshalb finde ich es nicht nur falsch, sondern auch extrem gefährlich, da Parallelen zu ziehen - genau wie es Lucksilia (?) oben tut. Die Intention ist eine ganz andere. Und das muss man immer wieder sagen und betonen. Und bekämpfen. Denn die Zielsetzung entspricht nicht dem Wertekanon, auf den wir uns in Europa und (bis vor einiger Zeit auch) dem Rest der westlichen Welt geeinigt haben.

 
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