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Geschrieben von Hase67 am 25.10.2019, 17:19 Uhr

Sprache der Neuen Rechten, Teil 2

Die meisten Leute, die ich kenne, sprechen nicht offen darüber, welche Parteien sie wählen. Ich zwar schon (ich wähle seit Jahrzehnten die Grünen, auch wenn ich da auch nicht alles so wundertoll finde), aber die meisten in meinem Bekanntenkreis halten sich da bedeckt. Ich kenne aber schon Leute, die mit Themen der AfD sympathisiert haben, so lange sie noch deutliche Überlappungen mit der CSU hatte. Und habe mit denen natürlich auch diskutiert.

Was aber natürlich auch eine Rolle spielt: Ich wohne in Freiburg und bewege mich selbst in einem ziemlich "akademischen" Umfeld. Politisch haben wir hier zwar zwei AfD-Leute im Gemeinderat sitzen (einer davon ist ausgerechnet der saubere Herr Mandic, der Obama als "Quotenneger" bezeichnet hat, mit der Identitären Bewegung flirtet und auch ansonsten ein sehr unangenehmer Zeitgenosse ist), aber im öffentlichen Meinungsbild spielt die AfD kaum eine Rolle. Dafür hat sie auf dem Land (vor allem in den Orten weiter südlich in Richtung Schweizer Grenze) ziemlich starken Zulauf.

Wohnungsnot ist hier in der Tat ein großes Problem, Freiburg ist von den Miet- und Immobilienpreisen ungefähr gleichauf mit Frankfurt, obwohl es viel kleiner ist. Das Thema wird aber weniger der Konkurrenz durch Asylbewerber angelastet als den drei Großinvestoren, die in Freiburg ganze Siedlungen aufkaufen und gentrifizieren. Unser letzter Bürgermeister ist letztendlich auch abgewählt worden, weil er als zu "saturiert" und zu wenig volksnah galt. Dabei geht es (obwohl die soziale Schere auch in Freiburg enorm weit auseinandergeht) den Menschen hier noch verhältnismäßig gut. Wir haben hohe Mieten und hohe Lebenshaltungskosten, aber eine geringe Arbeitslosigkeit, eine gute Versorgung mit Schulen und Kitaplätzen und eine sehr sozial und ökologisch ausgerichtete Politik. Auf städtischer Ebene zumindest.

Aber zum Thema "Innere Sicherheit": Freiburg wirkt so beschaulich, ist aber schon seit Jahrzehnten ein ziemlich kriminelles Pflaster. Der Mord an der Studentin Maria und die Gruppenvergewaltigung in der Diskothek werden natürlich überregional diskutiert, aber Freiburg ist keine Stadt, in der man sich - trotz der real existierenden Kriminalität - abends unsicher fühlt. Die Polizeipräsenz ist hier ziemlich hoch, und es gibt z. B. ein Frauen-Nachttaxi, Nachtbusse, etc. pp. Dass trotzdem Dinge passieren, wie sie passiert sind, würde sich auch durch eine Verschärfung der "Inneren Sicherheit" nicht ändern. Es ist doch nachgewiesen, dass mehr Kameraüberwachung nichts bringt. Und Bürgerwehren, wie sie auch hier schon unterwegs waren, sind eher selbst eine Gefahr.

 
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