Rund um die Erziehung

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Geschrieben von Schniesenase am 28.02.2024, 23:10 Uhr

Logische Konsequenz, aber wie durchsetzen?

Hallo noch einmal!

Mir hat diese Formulierung oft weitergeholfen: Statt "Nein!" habe ich oft gesagt:

"Das geht leider nicht."

Dann ist sozusagen eine höhere Kraft am Werk, und es ist eben so nicht möglich. Ggf. habe ich dann noch eine Erklärung dafür gegeben, warum was nicht geht, oft reichte aber diese Formulierung und mein Bedauern, dass es eben leider nicht geht. Das ist ganz anders als ein schroffes "Nein! Das darfst du nicht!" (Warum auch immer Menschen glauben, sie müssten den Kindern unbedingt so schroffe Grenzen setzen.)

Manchmal nützt es auch nichts, das Kind ist traurig, wütend, ärgerlich. Dann bleibe ich dabei, dass es leider nicht geht und begleite mein Kind durch den Ärger oder die Trauer, die es empfindet. Aus eigener Erfahrung (hat auch was mit meinen Eltern/Kindheit etc. zu tun) weiß ich, wie schwer das ist, wenn ich als Elternteil selbst keine Eltern hatte, die verständnisvoll waren, als ich Frust hatte wegen etwas, das ich nicht durfte oder konnte. Mir hat das, wenn mein Kind anfing Frust zu schieben, immer dieses unbändige, panische Gefühl verursacht, ich müsste die negative Emotion meines Kindes zum Schweigen bringen, irgendwie. Ich weiß heute, dass das so war, weil meine Eltern sehr böse auf solche negativen Emotionen reagiert haben und ich darum so eine Situation auch selbst als Mama als sehr bedrohlich erlebte, weil ich quasi wieder klein war, und da war das schrecklich.

Seit ich das begriffen habe, konnte ich lernen, diese Emotion loszulassen und mein Kind verständnisvoll durch Frust begleiten, auch wenn der Grund für den Frust eine Grenze war, die ich setzen wollte oder musste.

Und noch etwas fällt mir ein: Es gibt reale Grenzen, die aufgezeigt werden müssen. Und das sind im wesentlichen Dinge, die gefährlich sind oder Dinge, die das Kind tut, welche die die Grenzen anderer, auch meine eigenen, verletzen. Also hilft auch diese Formulierung:

"Ich möchte nicht..."

Es ist absolut richtig und legitim einzufordern, dass das Kind meine Grenzen nicht überschreitet. Das kann ich sagen und durchsetzen, freundlich, aber bestimmt - und das Kind ggf. durch seinen Frust begleiten, wenn es das doof findet.

"Grenzen setzen", weil man damit erzieherische Ziele verfolgt, ist immer nicht authentisch und führt zu großer Verwirrung der Kinder, die je nach Temperament darauf mit schlimmer Wut, großer Verzweifelung oder Traurigkeit und langfristig vor allem mit Selbstzweifeln reagieren. Das verzeiht die Natur und Psyche, wenn es hin und wieder passiert, zum Glück. Es sollte nicht die Regel sein.

Ich hoffe, Dir hilft was von dem, was einige hier geschrieben haben. Wenn man selbst Eltern hatte, die einen nicht so liebevoll begleitet und verstanden haben, dann wird man leicht in die eigene Kindheit zurückversetzt, emotional, wenn das eigene Kind da ist. Ich bin froh, dass ich diesen Ballast weitgehend ablegen konnte. Eine Zeitlang hatte es meine Tochter nicht leicht mit mir. Ich bin sehr dankbar, dass sie mir beigebracht hat, es anders zu machen. Man lernt, die innere Panik abzubauen, die aufkommt, wenn das Kind tobt und schreit, und dann kann man dennoch gelassen und freundlich bleiben. :-)

Herzliche Grüße

Sileick

 
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