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Geschrieben von Hase67 am 09.12.2020, 12:12 Uhr

immer diese suggestiven Fragen.....

Ich bezweifle gar nicht, dass Deutschland als Bildungsstandort auf internationalem Niveau nicht so gut dasteht, wie wir das lange gerne glauben wollten. Da war die erste PISA-Studie ein heilsamer Schock, weitere Vergleichsstudien bestätigen das. Ich glaube nur nicht, dass diese Studie zum Beispiel zeigen kann, dass der Zustand unseres Bildungssystems zum Beispiel mit dem in der Türkei vergleichbar wäre.

Ich finde zum Beispiel die Kategorisierung von Haushalten als "bildungsaffin", weil man mindestens 100 Bücher im Haushalt stehen hat, fast schon lustig, so grob ist das. Was sagt so etwas denn aus?

Das deutsche Bildungswesen krankt doch an ganz vielen Stellen, weniger an inhaltlichen Schwerpunkten und der Zusammensetzung der Schülerschaft als an den Strukturen und dem Personalschlüssel, um Schüler nach ihren Fähigkeiten zu fördern.
Und andererseits immer wieder beklagt, dass man in Deutschland mittlerweile das Abitur "nachgeschmissen" bekäme. Und zu viele durchs Abitur gepeitscht würden, obwohl wir mehr Leute für Berufe bräuchten, für die ein mittlerer Bildungsabschluss reicht.
Das BMBF dagegen ist der Ansicht, dass mehr Leute höhere Bildungsabchlüsse bräuchten, und zwar aus allen sozialen Gruppen. Das leistet unser Schulsystem nicht, das zeigen alle Bildungsstudien.

Mein Mann, der ja im naturwissenschaftlichen Hochschulwesen arbeitet, sagt ganz platt, dass ihrer bisherigen Erfahrung nach (mit "ihre" sind die Leute in seiner interdisziplinären Arbeitsgruppe gemeint, das sind sowohl Naturwissenschaftler als auch Ingenieure und Geisteswissenschaftler) die Studierenden die größten Erfolgsaussichten hätten, die sich mit einem guten Abi-Schnitt bewerben (unter 2,0, gerne auch unter 1,5), fast unabhängig davon, mit welchen Leistungskursen der Schnitt erworben wurde. Weil das Leute wären, die bis zum Abi die Kompetenzen entwickelt hätten, messbare Erfolge zu erzielen, sei es nun aus Intelligenz, schneller Auffassungsgabe oder schlichtem Fleiß, Lerneifer und/oder Hartnäckigkeit. Bei so einer Aussage ginge auch vielen Eltern aus dem Bekanntenkreis der Hut hoch, weil das nicht pc ist und Schule sowieso als Drillanstalt wahrgenommen wird.

Das ist ein endloses Thema, wo man immer wieder neue Fässer aufmachen kann.

 
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